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Michelle Obama feiert US-Sprinterin Sha’Carri Richardson

Sprinterin Sha'Carri Richardson feiert ihre Qualifikation für das US-Olympia Team. (Bild: Patrick Smith/Getty Images)
Sprinterin Sha'Carri Richardson feiert ihre Qualifikation für das US-Olympia Team. (Bild: Patrick Smith/Getty Images)

Der neue Star am US-Leichtathletik-Himmel heißt Sha’Carri Richardson. Die Sprinterin begeisterte mit ihrem Quali-Sieg am Wochenende sogar Michelle Obama.

Was sich am vergangenen Wochenende auf dem Hayward Field in Eugene im US-Bundesstaat Oregon abspielte könnte gut die endgültige Geburtsstunde eines neuen Sprintsuperstars gewesen sein. Denn Sha’Carri Richardson sprintete die 100 Meter bei den olympischen Qualifikationsrennen in 10,86 Sekunden.

Richardson: Bittersüßer Sieg für schillernden 100-Meter-Star

Der Sieg und die Qualifikation für Tokio waren auch deshalb etwas ganz besonderes, weil Richardson in einem sehr emotionalen Interview nach dem Rennen erzählte, dass ihre biologische Mutter vor Kurzem erst verstorben war. Den Rest ihrer Familie lobte sie für deren Unterstützung und Ermutigung. "Ohne sie gäbe es mich nicht," sagte sie dem Sender NBC in dem Interview. Ihre Mutter hatte die Familie früh verlassen, Richardson wuchs bei ihrer Tante und Oma auf. "Ohne meine Großmutter würde es keine Sha'carri Richardson geben. Deshalb ist meine Familie alles für mich. Mein ein und alles, bis ich nicht mehr hier bin." Die Sprinterin bedankte sich nach dem Rennen auch bei ihrer Partnerin und gab gleich noch eine Erklärung für ihren Look dazu: Das knallige Orange habe diese für sie ausgesucht, weil es "laut und lebendig ist und sie an mich erinnert hat."

Michelle Obama bewundert Richardsons Mut

Diese offene Emotionalität beeindruckte sogar Michelle Obama. Sie postete das Video ihres Interviews auf ihrem Twitter-Account, auf dem sie über 20 Millionen Follower erreicht. Darin fordert die ehemalige First Lady der USA auf, sich das Rennen anzuschauen: "Das ist etwas ganz besonderes." Doch noch mehr beeindruckte Obama offenbar das Auftreten der Athletin nach dem Sieg: "Ihr Mut und ihr Anmut in diesem Interview könnten sogar noch besonderer sein. Wir sind alle so stolz auf dich, Sha'Carri!" Obama fügte hinzu, sie können kaum erwarten zu sehen, was Richardson in Tokio leisten werde.

Tatsächlich dürfen Leichtathletik-Fans einiges von Richardson erwarten bei den olympischen Spielen. Die 21-Jährige ist erst seit zwei Jahren professionelle Sportlerin. Doch von Beginn an begeistert sie Fans und Beobachter des Sports. Im April diesen Jahres sprintete sie die 100 Meter in 10,72 Sekunden und ist damit die aktuell schnellste Frau auf dem Planeten. Erst fünf Frauen sind auf der Strecke bisher überhaupt schneller unterwegs gewesen.

Weltrekord am Horizont

Der scheinbar ewige Weltrekord von US-Sprint-Legende Florence Griffith-Joyner stammt aus dem Jahr 1988 und liegt bei 10,49 Sekunden. Mancher traut Richardson zu, ihn nach 33 Jahren zu brechen. Sie selbst bezeichnet Griffith-Joyner als ihr Vorbild seit der Dritten Klasse, gibt sich aber bescheiden und sagte in einem Interview zu dem Thema: "Ich will mich einfach entwickeln und Fortschritte machen. Ich werde mir nicht selbst diese Erwartung auferlegen und mich dann enttäuschen."

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Bei den Olympischen Spielen, die trotz der Corona-Pandemie nun mit einem Jahr Verspätung vom 23. Juli bis zum 8. August in Japan stattfinden sollen, ist das 100-Meter-Rennen das absolute Highlight. Dort warten allerdings echte Hochkaräter auf Richardson. Die Olympia-Siegerin Elaine Thompson-Herah kommt ebenso wie die dreifache Weltmeisterin Shelly-Ann Fraser-Pryce aus Jamaika. Und die Britin Dina Asher-Smith kam beim Diamond Race im Mai vor Fraser-Pryce und Richardson ins Ziel. Eine Goldmedaille ist also keineswegs sicher in diesem stark besetzten Wettkampf.

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