Michelle Obama und George W. Bush: Szene von McCain-Trauerfeier erobert das Netz

Neben den Obamas und den Bushs war auch die frühere First Family der Clintons zu Gast. (Bild: Saul Loeb/AFP/Getty Images)
Neben den Obamas und den Bushs war auch die frühere First Family der Clintons zu Gast. (Bild: Saul Loeb/AFP/Getty Images)

Mit einer bewegenden Trauerfeier wurde am Samstag öffentlich Abschied von US-Senator John McCain genommen. Unter den hochrangigen Gästen waren auch die ehemaligen Präsidenten Barack Obama und George W. Bush mit ihren Frauen. Und zwischen Bush und Michelle Obama kam es zu einem ganz besonderen Moment.

Die Szene, die derzeit in den sozialen Medien für Aufsehen sorgt, entstand während einer der Trauerreden für den am 25. August verstorbenen McCain. Die Kamera zeigt kurz Michelle Obama und George W. Bush, die direkt nebeneinandersaßen. Zu sehen ist, wie der frühere US-Präsident etwas aus der Hand seiner Frau Laura nimmt und seiner Sitznachbarin Obama zusteckt:

„Ich stelle mir gerne vor, dass Momente wie dieser zwischen W. Bush und Michelle Obama das sind, was McCain sich erhofft hatte.“

Es ist nicht klar zu erkennen, was George W. Bush der früheren First Lady in die Hand drückt. Da er selbst jedoch gerade ein Bonbon im Mund zu haben scheint, gehen Medien und Internetnutzer davon aus, dass es sich um Süßigkeiten handelt.

Es dauerte nicht lange, bis diese freundschaftliche Geste auf Twitter viral ging:

„Es wird bald als Fußnote einer Fußnote vergessen werden, aber schaut euch die unbezahlbaren Gesichtsausdrücke von ihnen allen an – Barack Obama, Michelle Obama, Laura W. Bush und George W. Bush – als die Süßigkeiten weitergereicht, erhalten und angenommen werden. Danke für diesen kleinen Moment, Mr. & Mrs. Bush & Obama.“

„Michelle Obama und George W. Bush sollten eine Morgen-Show zusammen moderieren.“

„Ehrlich gesagt wäre eine Sitcom über die Freundschaft von George W. Bush und Michelle Obama das, was Amerika braucht.“

„Die ungewöhnliche, enge Freundschaft zwischen Michelle Obama und George W. Bush ist eine meiner liebsten politischen Freuden, die mich zum Lächeln bringt. Ich habe sie schon zuvor gesehen, und wir können sie auch bei der heutigen Trauerfeier beobachten.“

„George W. Bush und Michelle Obama sind die besten Freunde, von denen wir nie wussten, dass wir sie brauchen.“

In der Vergangenheit waren Barack Obama und George W. Bush politische Gegner: Im Wahlkampf 2008 kritisierte Obama viele Entscheidungen seines Vorgängers, darunter seine Politik im Nahen Osten und den Irakkrieg.

Nun scheint das Verhältnis zwischen den beiden Familien jedoch freundschaftlich zu sein. In einem Interview mit dem Magazin „People“ erklärte Bush 2017 über die frühere First Lady Michelle Obama:

„Sie mag meinen Sinn für Humor. Und ich mag Leute, die meinen Sinn für Humor mögen.“

Schon bei der Eröffnung des „National Museum of African American History and Culture“ 2016 zeigten George W. Bush und Michelle Obama ihre gegenseitige Zuneigung. (Bild: AP Photo/Pablo Martinez Monsivais)
Schon bei der Eröffnung des „National Museum of African American History and Culture“ 2016 zeigten George W. Bush und Michelle Obama ihre gegenseitige Zuneigung. (Bild: AP Photo/Pablo Martinez Monsivais)

Der respektvolle Umgang mit politischen Gegnern und das Denken über Parteigrenzen hinaus war etwas, dass auch viele an dem verstorbenen Senator McCain schätzten – genauso wie seinen Humor. Barack Obama, der neben George W. Bush zu den Trauerrednern gehörte, scherzte während der Zeremonie: „Was für eine bessere Art, zuletzt zu lachen, könnte es geben, als George und mich nette Dinge über ihn vor einem nationalen Publikum sagen zu lassen.“

US-Präsident Donald Trump war auf Wunsch des Senators nicht zu der Trauerfeier eingeladen worden.