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Mikroplastik im Trinkwasser

Der Plastikmüll belastet die Erde, auch in seiner kleinsten Form. Die Weltgesundheitsorganisation hat nun Studien zum Mikroplastik im Trinkwasser ausgewertet. Dazu Bruce Gordon, Gesundheitskoordinator der WHO: "Es besteht kein Zweifel daran, dass Mikroplastik im Trinkwasser, im Süßwasser und auch im Grundwasser vorhanden ist. Wenn wir über die potenziellen Risiken nachdenken, die von ihnen ausgehen und über welche Wege sie dorthin gelangen, so handelt es um Plastikpartikel, die nicht chemisch reagieren. Im Körper verursachen sie möglicherweise Organ- und Gewebeschäden. Die Hauptbotschaft lautete bisher, dass die überwiegende Mehrheit der Mikroplastikprodukte harmlos durch den Körper strömen würde". Im Jahr 2017 sind weltweit rund 348 Millionen Tonnen Plastik angefallen. Synthetische Fasern, zum Beispiel für Kleidung, sind dabei noch nicht eingerechnet. Diese Menge werde sich angesichts des Bevölkerungswachstums, des Verbrauchs und des Wegwerfverhaltens bis 2025 verdoppeln und bis 2050 wohl verdreifachen, schätzt die WHO. Allein in Europa stellen 60 000 Firmen mit 1,5 Millionen Beschäftigten und einem Umsatz von 355 Milliarden Euro Plastik her. Mit einer fachgerechten Reinigung könne das Abwasser nach Ansicht von Umweltschützern von 90 Prozent des Mikroplastiks gereinigt werden. Jüngst hat ein Forscherteam unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts (AWI) in Bremerhaven berichtet, dass Mikroplastik-Teilchen im Schnee aus der Luft auf die Erdoberfläche rieseln, selbst in der abgelegenen Arktis. Die winzigen Teilchen werden in der Atmosphäre transportiert und können so über weite Strecken verteilt werden. Menschen nehmen nach Angaben australischer Forscher täglich Mikroplastik zu sich, durch Nahrung, Trinkwasser oder durch bloßes Atmen. Bis zu fünf Gramm der winzigen Teilchen kommen so pro Woche in den Körper, abhängig von den Lebensumständen. Eine Kreditkarte wiegt in etwa fünf Gramm. Die Untersuchung basiert auf Daten zu Mikroplastik, also Teilchen kleiner als 5 Millimeter - in der Atemluft, im Trinkwasser, in Salz, Bier und in Schalentieren.