Militärischer Abschirmdienst meldet zunehmende Spionage durch Russland – Bundeswehr soll "kriegstüchtig" gemacht werden
Die Bundeswehr wird von russischen Geheimdiensten zunehmend ausspioniert. Das geht aus dem Jahresbericht des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) hervor. Demnach haben Russlands Geheimdienste die Spionageaktivitäten gegen die deutschen Hilfen für die Ukraine verstärkt.
Das vornehmliche strategische Interesse der russischen Dienste an Militärpolitik und -strategie habe sich "zunehmend auf die taktische Ebene verlagert", heißt es. Für Russlands Geheimdienste sei besonders interessant, welche militärische Hilfe Deutschland der Ukraine gewähre.
Sabotage von kritischer Infrastruktur laut MAD eine Bedrohung
Dem MAD zufolge will Russland so Informationen über Routen von Waffen- und Munitionstransporten, Einsatzverfahren und Taktiken der westlichen Waffensysteme in der Ukraine selbst sammeln. "Für die russische Seite ist es entscheidend, an Informationen zu gelangen, die den eigenen Streitkräften einen Vorteil auf dem Gefechtsfeld verschaffen", so der MAD.
Zudem sind demnach auch die möglichen Fähigkeiten der Bundeswehr zur Landes- und Bündnisverteidigung wieder verstärkt in den Fokus Russlands gerückt. Der MAD schreibt, dass auch "die Aufklärung und mögliche Sabotage von kritischer Infrastruktur und verteidigungswichtiger Anlagen in Deutschland eine weiterhin ernst zu nehmende Bedrohung" bleibe.
Bundeswehr soll "kriegstüchtig" gemacht werden
Erst vor etwa einem Monat hatte es einen Sabotageverdacht bei der Bundeswehr gegeben. Betroffen waren gleich vier Standorte, unter anderem der Fliegerhorst in Köln-Wahn und der Nato-Stützpunkt in Geilenkirchen. Unter anderem waren Auffälligkeiten im Trinkwasser gefunden. Auch von Einbruchsspuren war die Rede. Wenig später gab die Bundeswehr aber Entwarnung.
MAD-Präsidentin Martina Rosenberg teilte mit, dass das zentrale Ziel sei, "die Bundeswehr kriegstüchtig zu machen". Eigentlich wollte der MAD neue Mitarbeiter anstellen, was allerdings am Geld scheiterte. Dem MAD zufolge liegt das an fehlenden Haushaltsmitteln, wodurch die Stellen nicht besetzt werden könnten. Seit Beginn des Jahres waren 2131 Dienstposten angedacht. Im vergangenen Jahr waren es noch 1917.
msk/dpa