Milliarden verbrannt: Das sind die größten Netflix-Flops

Netflix weiß ganz genau, was der User sehen will? Offenbar nicht. Denn der Streaming-Gigant scheitert immer wieder - und manchmal ziemlich spektakulär. Sehen Sie hier die größten Flops.

Klar, wer viel produziert, kann auch mal richtig daneben liegen. Sehen Sie hier die größten Netflix-Flops - und erfahren Sie, wie viele Millionen Dollar verbrannt wurden. (Bild: Melinda Sue Gordon / Courtesy of Netflix )
Klar, wer viel produziert, kann auch mal richtig daneben liegen. Sehen Sie hier die größten Netflix-Flops - und erfahren Sie, wie viele Millionen Dollar verbrannt wurden. (Bild: Melinda Sue Gordon / Courtesy of Netflix )

Nicht alles, was Netflix produziert, ist Gold - auch wenn Milliarden US-Dollar in die Produktion und ins Marketing fließen. Die Liste an Fehltritten wächst beständig, was zwar angesichts des gewaltigen Ausstoßes an Formaten und Filmen auch nicht weiter verwundert. Nichtsdestotrotz: Diese aufwendigen Produktionen zielten trotz Nutzeranalysen, Millionen-Budgets und hochkarätiger Besetzung mit Hollywood-Stars letztlich weit am Geschmack der Streaming-Massen vorbei und erwiesen sich als schmerzhafte Flops. Fortsetzung folgt? Garantiert nicht!

Jupiter's Legacy (2021)

Rund 200 Millionen Dollar soll die Superhelden-Serie
Rund 200 Millionen Dollar soll die Superhelden-Serie "Jupiter's Legacy" verschlungen haben. Dennoch: Nach einer Staffel war Schluss. (Bild: Netflix / Steve Wilkie)

Gar nicht super fanden die Zuschauer offenbar "Jupiter's Legacy". Die Serie, die auf zwei Zeitebenen von der Entstehung einer Superhelden-Truppe während der 1930er-Jahre sowie dem Wertekonflikt mit der nächsten Generation der "Union of Justice" in der Gegenwart erzählt, basiert auf den Graphic Novels von Mark Millar ("Kick-Ass" und "Kingsman") und war im Mai 2021 einer der großen Neustarts des Streaming-Dienstes. Allerdings wurde bereits ein Monat später verkündet, dass es nach den ersten acht Folgen, die in einem fiesen Cliffhanger mündeten, keine Fortsetzung geben wird. An den Schauwerten kann es nicht gelegen haben: Dank eines Budgets von sagenhaften 200 Millionen US-Dollar war "Jupiter's Legacy" durchaus ein Spektakel.

The Last Days of American Crime (2020)

Ein bewusstseinsveränderndes Signal soll alle Verbrechen in den USA stoppen, weshalb ein Bankräuber ein letztes, historisches Ding drehen möchte. "The Last Days of American Crime" galt bereits kurz nach seiner Veröffentlichung im Juni 2020 als einer der schlechtesten Netflix-Filme aller Zeiten. Das Portal "Rotten Tomatoes" strafte Olivier Megatons viel zu langen und vor Logiklöchern strotzenden Sci-Fi-Thriller mit sagenhaft schlechten 0 Prozent ab. Aber auch bei der etwas differenzierteren Meinungssammelseite "Metacritic" stieß der Film auf "überwältigend wenig" Gegenliebe, bei "imdb.com" kommt er auf einen gnädigeren Schnitt: 3,7 von 10 Punkten.

"Das Letzte, was er wollte" (2020)

Die ungeschminkte Wahrheit ist, dass der Netflix-Film
Die ungeschminkte Wahrheit ist, dass der Netflix-Film "Das Letzte, was er wollte" trotz Topbesetzung (Anne Hathaway, Willem Dafoe, Ben Affleck) weder bei Kritikern noch den Usern gut ankam. (Bild: Netflix / Laura T Magruder)

Die Besetzung? Könnte nicht prominenter sein: Anne Hathaway, Willem Dafoe, Ben Affleck. Und dennoch: So ganz war der Netflix-Film "Das Letzte, was er wollte", nicht das, was Netflix-Zuschauer und Kritiker wollten. Die Geschichte über eine Journalistin, die seit Jahren versucht, die Drahtzieher hinter fragwürdigen Waffengeschäften zu enttarnen, schafft es bei "Rotten Tomatoes" auf gerade einmal 5 Prozent. Und auch bei "imdb.com" und "Metacritic" rangiert der Film auf den hinteren Rängen.

"Disjointed" (2017)

"The Big Bang Theory"-Mastermind Chuck Lorre produzierte "Disjointed" mit Oscarpreisträgerin Kathy Bates als Betreiberin einer Canabis-Apotheke. Was soll man sagen? Viel Rauch um nichts. (Bild: Netflix)
"The Big Bang Theory"-Mastermind Chuck Lorre produzierte "Disjointed" mit Oscarpreisträgerin Kathy Bates als Betreiberin einer Canabis-Apotheke. Was soll man sagen? Viel Rauch um nichts. (Bild: Netflix)

Oscar-Preisträgerin Kathy Bates als dauerbekiffte Hasch-Ladenbesitzerin und Legalisierungsverfechterin hätte ein echtes "High"-light sein können. Doch die Comedy-Serie "Disjointed" (Englisch für "unzusammenhängend", aber auch ein Joint-Wortspiel) von "Big Bang Theory"-Produzent Chuck Lorre machte wenig Lust auf mehr. Nach 20 Folgen hatte sich der Rauch verzogen.

"Gipsy" (2017)

Eigentlich soll Therapeutin Jean
Eigentlich soll Therapeutin Jean "Gypsy" Holloway (Naomi Watts, rechts) andere Leute bei Liebesproblemen coachen. (Bild: Alison Cohen Rosa / Netflix)

Eigentlich sollte Therapeutin Jean (Naomi Watts) andere Leute bei Beziehungsproblemen beraten. Doch in "Gypsy" verstrickte sie sich auf der Suche nach dem Kick selbst in eine amour fou. Zwischen der zehnteiligen Serie und dem Publikum wollte es allerdings partout nicht knistern. Zu behäbig alles. Keine Serie wurde bisher schneller von Netflix abgesägt.

"The Get Down" (2016)

90 Millionen Dollar spendierte Netflix Baz Luhrmann, um die HipHop-Kultur der 70er-Jahre aufleben zu lassen. Der berüchtigte Perfektionist (ver)brauchte 120 Millionen. Wohl etwas zu viel. Nach nur einer Staffel und knapp elf Millionen Dollar Kosten pro Folge war für Shameik Moore (rechts), Mamoudou Athie und den Rest des Casts von
Nach nur einer Staffel und knapp elf Millionen Dollar Kosten pro Folge war für Shameik Moore (rechts), Mamoudou Athie und den Rest des Casts von "The Get Down" Schluss. (Bild: Netflix)

Insgesamt 120 Millionen US-Dollar investierte Netflix in die erste Staffel von Baz Luhrmanns ("Moulin Rouge") HipHop-Serie "The Get Down" - nach zwei Staffelhälften mit je sechs Folgen war jedoch Schluss. Es war das erste Original, das Netflix nach Season 1 einstellte. Das Kritikerlob hat offenbar nicht für eine Fortsetzung des Prestigeprojekts gereicht.

Triple Frontier (2018)

Mal so richtig absahnen? Die ehemaligen Mitglieder einer US-Spezialeinheit wollen ihre Fähigkeiten nutzen, um einen Drogenbaron zu bestehlen. Geht natürlich schief.
Mal so richtig absahnen? Die ehemaligen Mitglieder einer US-Spezialeinheit wollen ihre Fähigkeiten nutzen, um einen Drogenbaron zu bestehlen. (Bild: Netflix)

Ben Affleck, Oscar Isaac, Charlie Hunnam - der starbesetzte Drogen-Thriller "Triple Frontier" kostete Netflix satte 115 Millionen Dollar. Und obwohl der Film laut Netflix in den ersten vier Wochen über 52 Millionen Haushalte erreichte (ein kurzes Reinzappen genügt bereits für die Zählung), soll der für die Inhalte zuständige Ted Sarandos ziemlich ungehalten gewesen sein. Die Produktionskosten seien "viel zu hoch" gewesen, man solle "sein Geld" nicht verschwenden, wie "The Information" berichtete.

Marco Polo (2014)

"Marco Polo" lässt die Zeit von Mongolen-Khan Kublai wiederauferstehen. Das kostete über neun Millionen Dollar - pro Folge! Allerdings kam die Serie nur mäßig bei den Zuschauern an. (Bild: Netflix)
"Marco Polo" lässt die Zeit von Mongolen-Khan Kublai wiederauferstehen. Das kostete über neun Millionen Dollar - pro Folge! Allerdings kam die Serie nur mäßig bei den Zuschauern an. (Bild: Netflix)

Aufwand und Ertrag standen wohl in keinem Verhältnis: Nach nur zwei Staffeln beendete Netflix seine einst als Aushängeschild gefeierte Historien-Serie "Marco Polo" vorzeitig. Schlappe 200 Millionen Dollar sollen in die aufwendig inszenierten Abenteuer des jungen Entdeckers geflossen sein. Immerhin: Was blieb, war das Prestige - und die Botschaft: Da kommt was Großes auf die Welt zu!