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Millionen-Deal: Nokia soll 4G-Netz auf dem Mond aufbauen

Die NASA will bis Ende dieses Jahrzehnts eine Forschungsstation auf dem Mond aufgebaut haben. Für die Umsetzung der dafür notwendigen Technologien hat die US-Weltraumbehörde nun mehr als ein Dutzend Firmen beauftragt, darunter Nokia. Der Telekommunikationskonzern soll auf dem Mond ein Mobilfunknetz aufbauen.

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Für eine bessere Kommunikation: Nokia soll auf dem Mond ein 4G-Mobilfunknetz aufbauen. (Symbolbild: Getty Images)

Auch für die Arbeit auf dem Mond braucht es eine zuverlässige Telekommunikation. Deshalb will die NASA dort das Mobilfunknetz des Standards 4G aufbauen. Damit beauftragt hat die US-Weltraumbehörde just Nokia of America Corporation, die amerikanische Tochtergesellschaft des finnischen Telekommunikationskonzerns Nokia.

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Die entsprechende Technologie entwickeln soll Nokias Forschungsabteilung Bell Laboratories, die vergangene Woche auf Twitter die Partnerschaft bekanntgegeben hat. "Wir freuen uns, von NASA als wichtiger Partner erkoren worden zu sein", schreibt die im US-Bundesstaat New Jersey ansässige Einrichtung in dem Posting, "um die 'Tipping Point'-Technologien für den Mond voranzutreiben und den Weg für einen nachhaltigen Aufenthalt des Menschen auf der Mondoberfläche zu ebnen."

NASAs ehrgeizige Ziele

Das Projekt ist Teil einer größeren Mission, für die die NASA mit 14 US-Unternehmen kooperiert. Die Firmen sollen die bis Ende dieses Jahrzehnts "eine Reihe von Technologien entwickeln", erklärt die Behörde auf ihrer Webseite, mit denen die Artemis-Missionen umgesetzt würden. Mit dem Raumfahrt-Projekt sollen bis 2024 zum ersten Mal seit dem Apollo-17-Programm im Jahr 1972 wieder Astronauten auf dem Mond landen. Das Ziel: "Mit Hilfe innovativer Technologien" würde "mehr als jemals zuvor die Oberfläche des Mondes erforscht" werden, so die NASA. Erstmals soll eine Frau Teil einer bemannten Mondmission sein.

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Das "Tipping Point"-Programm hat ein Budget von insgesamt rund 370 Millionen US-Dollar. Ein Großteil des Geldes geht an Weltraumunternehmen wie SpaceX und United Launch Alliances, die Technologien für zukünftige Weltraum-Missionen erforschen und entwickeln sollen. In der Pressemitteilung der NASA ist die Rede davon, dass gefrorenes Wasser an den Polen des Mondes zur Herstellung von Treibstoff verwendet werden könnte. Diese Art der Energienutzung sei entscheidend für "nachhaltige Operationen auf dem Mond und bemannte Mars-Missionen".

Die Aufgabe von Nokia

Nokia erhält 14,1 Millionen Dollar aus dem Topf. Für das erste LTE/4G-Netz im Weltraum kooperiert die Forschungsabteilung des Konzerns mit dem Unternehmen Intuitive Machines, wie Bell Labs weiter auf Twitter schreibt. Mit dem Mobilfunkstandard könnten auf dem Mond unter anderem Daten übertragen, Mondfahrzeuge gesteuert und hochauflösende Videos gestreamt werden. Das Netzwerk sei auf die besonderen Bedingungen im Weltraum und auf dem Mond ausgerichtet. Die Technologie könne den "extremen Temperatur-, Strahlungs- und Vakuumbedingungen im Weltraum" ebenso standhalten wie den Vibrationsauswirkungen beim Start und bei der Landung auf der Mondoberfläche.

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Laut NASA ist das LTE-Netzwerk zuverlässiger als die Funkwellen-Technologie, die derzeit bei Mondmissionen zur Anwendung kommt. Außerdem seien damit Kommunikationen über größere Distanzen möglich. In einer weiteren Entwicklungsstufe könnte der Mobilfunkstandard zum 5G-Netz ausgebaut werden.

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Man on the Moon: Bis 2028 will die NASA eine Forschungsstation auf dem Mond aufgebaut haben. (Symbolbild: Getty Images)

Sämtliche Projekte im Rahmen des "Tipping Point "-Programms sollen bis 2028 realisiert sein, erklärt der NASA-Leiter Jim Bridenstine in einer von US-Medien zitierten Stellungnahme. Bis dahin will die Weltraumbehörde auf dem Mond eine Forschungsstation aufgebaut haben.

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