Kenia: Mindestens 17 Kinder bei Brand in Schule gestorben - 70 Vermisste

Bei einem Brand im Schlaftrakt einer Schule in Kenia sind mindestens 17 Kinder ums Leben gekommen. Nach dem nächtlichen Brand werden Behördenangaben zufolge 70 weitere Menschen vermisst, 27 Kinder seien mit Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert worden. (SIMON MAINA)
Bei einem Brand im Schlaftrakt einer Schule in Kenia sind mindestens 17 Kinder ums Leben gekommen. Nach dem nächtlichen Brand werden Behördenangaben zufolge 70 weitere Menschen vermisst, 27 Kinder seien mit Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert worden. (SIMON MAINA) (SIMON MAINA/AFP/AFP)

Bei einem Brand im Schlaftrakt einer Schule in Kenia sind mindestens 17 Kinder ums Leben gekommen. Weitere 70 Minderjährige werden Behördenangaben zufolge nach dem Brand in der Nacht zu Freitag vermisst, 27 Kinder wurden mit Verletzungen in Krankenhäuser eingeliefert. Berichten zufolge waren die Schlafräume überfüllt gewesen.

Das Feuer war den Angaben zufolge gegen Mitternacht im Schlaftrakt der Hillside Endarasha Academy im zentralkenianischen Bezirk Nyeri ausgebrochen. Die Grundschule, die etwa 800 Kinder im Alter zwischen fünf und zwölf Jahren betreut, liegt etwa 170 Kilometer nördlich der Hauptstadt Nairobi. Das Feuer breitete sich in mehreren Räumen aus, in denen mehr als 150 Kinder schliefen.

Das Durchschnittsalter der Opfer liegt nach Polizeiangaben bei etwa neun Jahren. "Die Leichen waren bis zur Unkenntlichkeit verbrannt", sagte die Polizeisprecherin Resila Onyango. Nach ihren Angaben ist es "wahrscheinlich, dass mehr Leichen geborgen werden", wenn der Brandort vollständig zugänglich sei. Vor dem Schulgebäude versammelten sich am Morgen zahlreiche Eltern, die verzweifelt auf ihre Kinder warteten. Den Schlaftrakt hatte die Polizei abgeriegelt.

Die Brandursache war zunächst unklar. Die Polizei leitete Ermittlungen ein. Kenias Kommission für Geschlechter- und Gleichstellungsfragen erklärte, ersten Erkenntnissen zufolge habe die Schule zu viele Kinder in dem Schlaftrakt untergebracht und damit "gegen Sicherheitsvorschriften verstoßen".

Kenias Präsident William Ruto sprach den Familien der ums Leben gekommenen Kinder sein Beileid aus. Er ordnete nach eigenen Angaben "eine gründliche Untersuchung dieses schrecklichen Vorfalls" an und versprach, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

In Kenia ist es schon mehrfach zu Schulbränden gekommen. 2016 kamen bei einem Brand in einer Mädchenschule im Armenviertel Kibera in Nairobi neun Schülerinnen ums Leben. 2001 starben 67 Schüler bei einem durch Brandstiftung ausgelösten Feuer im Schlafsaal einer Schule in Kyanguli im Süden Kenias. Zwei Schüler wurden wegen Mordes vor Gericht gestellt, der Schulleiter und sein Stellvertreter wurden wegen Fahrlässigkeit verurteilt.

se/kas