Mehr als 100 Tote bei Taliban-Angriff auf Militärstützpunkt

In Afghanistan sind bei einem Taliban-Angriff auf einen Militärstützpunkt mindestens 140 Soldaten getötet worden. Mindestens 100 weitere wurden nach Armee-Angaben verletzt. Dem afghanischen Verteidigungsministerium zufolge trugen die Angreifer Armee-Uniformen. Sieben von ihnen seien getötet worden, zwei weitere hätten sich in die Luft gesprengt. Ein Täter sei festgenommen worden. Der Angriff ereignete sich in der Nähe von Masar-i-Scharif im Norden Afghanistans. Die Anhänger der radikalislamischen Taliban sollen mit Gewehren und Raketenwerfern bewaffnet gewesen sein. Die Sicherheitslage in Afghanistan ist angespannt. Beobachter erwarten, dass die Taliban demnächst ihre Frühjahrsoffensive ankündigen. Mehrere Anläufe der afghanischen Regierung für Friedensgespräche mit den Taliban waren in der Vergangenheit gescheitert. In Masar-i-Scharif hatte die Bundeswehr im Rahmen der Nato-Mission ihr Feldlager. Seitdem die Nato den Kampf gegen die Taliban der afghanischen Armee überlassen hat, sind die internationalen Truppen nur noch zur Beratung und Ausbildung vor Ort. Von einst mehr als 5000 deutschen Soldaten sind nur noch rund 950 übrig, die meisten davon in Masar-i-Scharif.