Werbung

"Was soll ich mir noch wünschen?" - So kämpft sich Kristina Vogel ins Leben zurück

Ein schwerer Unfall zerstörte vor einem Jahr die Karriere der Radsportlerin Kristina Vogel. Die ARD zeigt nun in einer bewegenden Dokumentation, wie sich die zweifache Olympiasiegerin ins Leben zurückkämpft.

"Ich wusste sofort, das hier ist ernst. Das mit Gehen, das wird nie wieder. Ab jetzt wird alles anders." Ein schrecklicher Trainingsunfall im Juni 2018 teilte das Leben von Kristina Vogel. Die zweifache Olympiasiegerin, die mit elf Weltmeistertiteln eine der erfolgreichsten Bahnradsportlerinnen aller Zeiten ist, sitzt seit jener verhängnisvollen Kollision mit einerm niederländischen Fahrer querschnittgelähmt im Rollstuhl.

Doch den Kopf hängen lassen kommt für die 28-Jährige nicht infrage. Im Gegenteil: Sie sprüht nur so vor Energie. Stephanie Müller-Spirra und Florian Weichert haben sie im RBB-Auftrag in dem Jahr nach ihrem Unfall begleitet. Ihr Film "Aufstehen im Sitzen - Bahnradkönigin Kristina Vogel startet neu" (Samstag, 13. Juli, 17.45 Uhr, im Ersten) zeigt, wie die Ausnahmesportlerin mit ihrem schweren Schicksal umgeht.

Kristina Vogel ist ein Kämpfertyp. "Was soll ich mir noch wünschen? Ich hab doch eigentlich alles. Klar, höher, schneller, weiter geht immer, aber im Endeffekt hab ich das, was zählt, schon. Und ich denke, man kann auch einfach mal glücklich sein." Trotz des schweren Schicksalschlags strahlt die ehemalige Leistungssportlerin pure Lebensfreude aus und steckt ihr Umfeld mit ihrem Lachen an.

Die Dokumentation folgte ihr dabei, wie sie im letzten Jahr Schritt für Schritt zurück ins Leben fand, sich wieder mehr Freiheit und Selbstständigkeit verschaffte und nebenbei ihre Träume erfüllte. Denn sie will nun auch endlich Dinge tun, die sie als Leistungssportlerin bisher nicht geschafft hat. Auf ihrer persönlichen "Bucket List" standen neben einem Konzertbesuch und einem Fallschirmsprung auch ganz banale Aktivitäten, wie ihre Schwester besuchen oder in den Urlaub fahren. "Machen ist wie wollen, nur krasser", lautet ihr Lieblingsspruch, der sie vor wie nach ihrem Unfall begleitet.

Es war nicht der erste Unfall

Was viele Außenstehende nicht wissen dürften: Schon 2009 war Kristina Vogel in einen ähnlichen Zwischenfall verwickelt, bei dem sie ernste Verletzungen erlitt. "Erst dieser schwere Unfall, wo ihr auch schon die Wirbelsäule angebrochen gewesen ist, dann ging es trotzdem weiter, dann wird sie noch zweimal Olympiasiegerin, und dann passiert wieder so ein Unfall ... Man denkt am Anfang, dass das ein schlechter Witz ist", sagt im Film Michael Seidenbecher, der seit zehn Jahren ihr Lebensgefährte ist. Auch damals schon gab sie nicht auf. Der Weg nach oben war hart - doch die Thüringerin schaffte es, nach ihrem ersten schweren Unfall mehrere Rekorde zu knacken und Olympiasiegerin sowie mehrfache Europa- und Weltmeisterin zu werden.

Die Doku "Aufstehen im Sitzen - Bahnradkönigin Kristina Vogel startet neu", die "Sportschau"-Moderatorin Stephanie Müller-Spirra und der ehemalige Fußballspieler Florian Weichert gemeinsam realisierten, erzählt die bewegende Geschichte einer inspirierenden und starken Kämpferin, die schon tief gefallen ist und trotzdem immer wieder aufsteht. Neben ihr selbst kommen Freunde, Familie, Kollegen und Therapeuten zu Wort und beschreiben eine Sportlerin, die mit ihrer positiven Ausstrahlung, ihrem Mut und ihrer Willensstärke zu einem wahren Vorbild wurde.