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Misstöne beim VfB: Wie viel Kredit hat Walter noch?

Es war die fünfte Pleite aus den letzten sieben Spielen - und wieder gegen einen Gegner, gegen den Punkte fest eingeplant waren.

Nach dem verdienten Derbysieg gegen den Karlsruher SC musste der VfB Stuttgart am Wochenende gegen den SV Sandhausen (1:2) erneut eine bittere Niederlage einstecken. Und so langsam scheint es deswegen nun zu knirschen hinter den VfB-Kulissen.

Pleiten des VfB Stuttgart offenbaren Muster

Nachdem die Saison mit sechs Siegen aus acht Spielen zunächst nach Plan gelaufen war, weist die Misserfolgsserie nun ein gewisses Muster auf: Der VfB lief jedes Mal einem Rückstand hinterher, hatte weit über 60 Prozent Ballbesitz, viele Torabschlüsse und konnte aus seiner Feldüberlegenheit kein Kapital schlagen.

Funktioniert die von Trainer Tim Walter vertretene Spielphilosophie nicht?

Der 44-Jährige, einst Nachwuchscoach beim KSC und beim FC Bayern München und zu Saisonbeginn von Holstein Kiel an den Neckar gewechselt, hat sich Zeit erbeten. Es dauere etwas, bis der teuerste Kader der 2. Liga die Vorgaben umsetzen könne. Und ebendiese Zeit und Geduld haben ihm Sportdirektor Sven Mislintat und Sportvorstand Thomas Hitzlsperger vor der Saison auch explizit versprochen.

Inzwischen aber sind kritische Untertöne zu vernehmen.

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Sven Mislintat legt Misstöne offen

"Es macht überhaupt keinen Spaß, fühlt sich nicht gut an. Das ist überhaupt nicht das, was wir uns vorgenommen haben", sagte Mislintat im SWR.

Und was pikanter ist: Er übt auch konkrete Taktik-Kritik. "Es gibt unterschiedliche Ansichten zum Spiel, was die Dominanz angeht", berichtete er nach der Pleite gegen Sandhausen: "Wir können nicht nur immer davon reden, viel den Ball zu haben, sondern wir müssen auch die nötigen Ergebnisse erzielen. Da müssen wir ansetzen."

Die Bild berichtet zudem, dass Walter mit seiner forschen und unverblümten Art in der Mannschaft teils anecke - und die Bosse das registriert hätten.

Walters Kredit sei dennoch nicht aufgebraucht. Ihm werde zugute gehalten, dass er nicht stur an seinem System festhalte, sondern auch Anpassungen vorgenommen habe und an den defensiven Problemen arbeite.

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Walters Job in Gefahr?

Nichtsdestotrotz: Der VfB hat klare Ziele - und die drohen aus dem Blick zu geraten, wenn sich der Trend der vergangenen Wochen verstetigt.

Bereits sechs Punkte Rückstand haben die hoch gehandelten Schwaben auf die Tabellenspitze, drei Punkte auf Platz zwei und im Rückspiegel lauern Aue und der 1. FC Heidenheim.

Walter steht unter Druck, die Ergebniskrise vor der Winterpause zu überwinden, ansonsten gerät das große Saisonziel Wiederaufstieg in Gefahr - und damit auch sein Job.