Mitarbeiter gehen auf die Barrikaden: Autozulieferer will bis zu 14.000 Stellen abbauen
Ein Automobilzulieferer beabsichtigt, mehrere Tausend Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Die Mitarbeiter wehren sich mit Protesten gegen diese Maßnahmen.
Der Automobilzulieferer ZF plant bis 2028 zwischen 11.000 und 14.000 Stellen in Deutschland abzubauen. Das hört der Betriebsrat des Unternehmens gar nicht gerne und plant deshalb einen Aktionstag am 10. September durchzuführen, so berichtet die "Automobilwoche". Zunächst wurde mit einem Stellenabbau von bis zu 12.000 Arbeitsplätzen gerechnet. Die nun bekannte Anzahl übertrifft aber diese Befürchtung. ZF-Gesamtbetriebsratschef Achim Dietrich verspricht, den Plänen des Vorstands entschlossen entgegenzutreten.
Der Betriebsrat will, dass sich möglichst viele ZF-Standorte am Aktionstag beteiligen. In Friedrichshafen plant die Arbeitnehmervertretung eine Demonstration zum ZF-Forum, die später von der IG Metall zum Rathausplatz fortgeführt wird. Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand wird vom Gesamtbetriebsrat eingeladen, eine Rede zu halten.
Brand ist eine Schlüsselfigur im Gesellschafterkreis und Vorsitzender der Zeppelin-Stiftung, die den Großteil der ZF-Anteile hält. Der Oberbürgermeister ist bekannt für seine Entschlossenheit in der Vergangenheit. Im Jahr 2017 setzte er sich gegen den ehemaligen ZF-CEO Stefan Sommer, sowie den ZF-Aufsichtsratsvorsitzenden Georgio Behr durch. Der Konzern musste seitdem jedoch massive Veränderungen hinnehmen, wie etwa den Kauf von TRW im Jahr 2015 und Wabco im Jahr 2020, die zu einer Vergrößerung der Standortstruktur führten.
Kleine Standorte sind beim Stellenabbau von ZF wohl besonders betroffen
Besonders kleine Standorte sollen unter die Lupe genommen werden. Diese seien laut CEO Holger Klein "meist nur auf ein Hauptprodukt ausgerichtet" und damit nicht beosnders effizient und flexibel. Bereits entschieden ist das Schließen der Produktionsstätten in Damme und im Gelsenkirchener Stadtteil Schalke. Auch das Werk in Eitorf soll bis spätestens Ende 2027 geschlossen werden.
Es gibt einige kleinere Standorte mit weniger als 1.000 Mitarbeitern. Auch Werke, die ein geringeres Bruttoergebnis als zehn Prozent des Standortumsatzes erwirtschaften, sollen überprüft werden. Standorte mit nur einem Hauptprodukt wie Saarbrücken werden ebenfalls beobachtet.
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Verzögerungen der Wolfspeed Chip-Fabrik senken Hoffnung auf Mitarbeiter-Übernahme
Der Standort Saarbrücken erleidet auch einen Rückschlag durch Verzögerungen bei der geplanten Chip-Fabrik von Wolfspeed. Das Unternehmen hatte angekündigt, zunächst die bestehende Fabrik in New York zu erweitern, bevor der Bau im saarländischen Ensberg beginnt. Dieser Bau wird nun voraussichtlich erst 2026 starten.
ZF beteiligt sich mit 170 Millionen Euro an dem Chip-Werk von Wolfspeed. Diese Verzögerung könnte jedoch die Hoffnungen dämpfen, dass Mitarbeiter von ZF zur benachbarten Wolfspeed-Fabrik wechseln könnten. Dies verdeutlicht die komplexen Herausforderungen, vor denen der Automobilzulieferer derzeit steht.
Es bleibt abzuwarten, welche Folgen die angekündigten Maßnahmen auf die Mitarbeiter und die Standorte von ZF haben werden. Sicher ist jedoch, dass der Betriebsrat entschlossen ist, gegen die Pläne des Managements vorzugehen.
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