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Mitarbeiter von T-Mobile in den USA spenden 100.000 Dollar an eine umstrittene Trump-nahe Juristen-Organisation

   - Copyright: picture alliance / NurPhoto | Artur Widak
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Es ist eine der wichtigsten Lobbygruppen in den USA: Die "Republicans Attorneys General Association" (RAGA), die sich landesweit für die Wahl von Republikanern als Generalstaatsanwälte engagiert. Finanziert wird die Gruppe durch ein Netzwerk konservativer politischer und religiöser Organisationen, in dessen Zentrum unter anderem Ex-US-Präsident Donald Trump sitzt.

Umstritten ist RAGA vor allem durch einen automatisierten Werbeanruf, der zur Teilnahme an einer Demonstration in Washington am 6. Januar aufrief und in dessen Anschluss ein von Ex-Präsident Trump zusätzlich angeheizter Mob das Kapitol stürmte. Zudem hatte RAGA zuletzt stark gegen das nationale Abtreibungsrecht lobbyiert, das Ende Juni schließlich durch ein hochumstrittenes Urteil des Supreme Courts tatsächlich gekippt wurde.

T-Mobile lässt Anfrage unbeantwortet

Offenbar an diese erzkonservative Juristen-Organisation soll laut eines Berichts des US-Portals "Popular Information" die deutsche Telekom-Tochter T-Mobile USA 100.000 US-Dollar (ca. 98.800 Euro) gespendet haben. Unternehmenskreise bestätigen das Business Insider, wobei darauf verwiesen wird, dass es sich um Spenden von Mitarbeitern und nicht formell des Unternehmens handle. Eine Anfrage dazu ließ T-Mobile USA unbeantwortet. Ein Telekom-Sprecher in Bonn will das Spendenverhalten nicht kommentieren, verweist aber ebenfalls darauf, dass keine Firmengelder an die RAGA gegangen seien: "Unternehmen ist es nach US-Recht auch nicht erlaubt, Wahlkampfspenden zu tätigen. Nur Einzelpersonen dürfen das, und dies nur, wenn sie US-Staatsbürger sind. Es sind also weder Unternehmensgelder der Deutschen Telekom noch der T-Mobile US, die über das Political Action Committee (PAC) der T-Mobile gespendet werden." Mit Blick auf Parteien würden sowohl Demokraten als auch Republikaner unterstützt.

Bereits im Januar hatte die "Taz" mit Verweis auf US-Steuerunterlagen berichtet, dass das US-Unternehmen seit 2014 200.0000 Dollar an RAGA gespendet hat. Zudem floss offenbar auch Geld an Klimawandelleugner. Auch Bayer gehört zu den Geldgebern von RAGA.

Laut "Bloomberg" übernimmt T-Mobile aber Reisekosten von Mitarbeitern, wenn diese eine Abtreibung wollen und dies im eigenen Bundesstaat verboten ist.