Mitarbeiter werden "zum Schweigen gebracht": US-Behörde ermittelt unter anderem gegen Apple-CEO Tim Cook

Eine unternehmensweite E-Mail, die von Apple-CEO Tim Cook im Jahr 2021 versendet wurde, hat möglicherweise gegen Bundesgesetze verstoßen.  - Copyright: picture alliance / Evan Agostini/Invision/AP | Evan Agostini
Eine unternehmensweite E-Mail, die von Apple-CEO Tim Cook im Jahr 2021 versendet wurde, hat möglicherweise gegen Bundesgesetze verstoßen. - Copyright: picture alliance / Evan Agostini/Invision/AP | Evan Agostini

Eine unternehmensweite E-Mail, die von Apple-CEO Tim Cook im Jahr 2021 versendet wurde, hat laut The National Labor Relations Board (NLRB) möglicherweise gegen Bundesgesetze verstoßen. Das National Labour Relations Board ist eine US-amerikanische Bundesbehörde, die es zum Auftrag hat, die Rechte der Beschäftigten im Privatsektor zu schützen.

In der E-Mail hat Cook Berichten zufolge geschrieben, dass „Personen, die vertrauliche Informationen preisgeben, nicht hierher gehören“ und dass Apple „die Offenlegung vertraulicher Informationen nicht toleriert, egal ob es sich um die Produkt-IP oder die Details eines vertraulichen Treffens handelt“.

Die Bundesbehörde bestätigte Business Insider USA, dass sie die Äußerungen hochrangiger Führungskräfte bei Apple sowie die kommunizierten Unternehmensrichtlinien als Verstoß gegen den National Labour Relations Act ansieht.

Die Behörde habe zudem Beschwerden von Mitarbeitenden untersucht und ausreichende Beweise gefunden, um die Schilderungen der Angestellten zu stützen.

Außerdem erklärte das NLRB, dass einige der Unternehmensrichtlinien von Apple dazu führten, dass „Mitarbeiter in der Ausübung ihres Rechts gestört oder zurückgehalten“ werden. Das bezieht sich vor allem auf das Recht, arbeitsbezogene Probleme mit Kollegen zu besprechen.

Laut "Bloomberg" beruht die Einschätzung der Bundesbehörde auf Fällen, die von zwei ehemaligen Apple-Mitarbeitern, Ashley Gjovik und Cher Scarlett, vorgebracht wurden. In einer E-Mail an Business Insider behauptete Gjovik, dass die Geheimhaltungsverträge und Richtlinien von Apple zu Vertraulichkeit und zu Gesprächen mit der Presse "Apple-Mitarbeiter zwangsweise zum Schweigen bringen und sie durch allzu weit gefasste und vage Begriffe sowie durch die Implikation einer ständigen Überwachung davon abhalten, sich an geschützten Aktivitäten zu beteiligen."

Scarlett, die eine separate Beschwerde beim NLRB einreichte, sagte zu Business Insider: „Apples Kultur der Geheimhaltung fördert einen toxischen Arbeitsplatz, der Arbeitnehmer daran hindert, sich zu organisieren.“

Da das NLRB die Beschwerden dieser ehemaligen Mitarbeiter für gerechtfertigt hält, besteht ihr nächster Schritt darin, diese Anschuldigungen zu verfolgen. – Wenn Apple nicht zuerst mit den ehemaligen Mitarbeitern, die die Einwände erhoben haben, eine Einigung erzielt.

Apple hat auf die Bitte von Insider um Stellungnahme nicht reagiert.

Dieser Text wurde von Kim Torster aus dem Englischen übersetzt. Das Original lest ihr hier.