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Mitleids-Punkte bei "Dancing on Ice"? Erster Jury-Zoff um Jenny Elvers

"Dancing on Ice" ist mit der zweiten Staffel bei SAT.1 gestartet. Zehn Promi-Kandidaten sollten wenigstens den Versuch einer Pirouette auf rutschigen Untergrund zaubern. Es gelang ihnen kaum. Für eine Teilnehmerin setzte es heftige Kritik, obwohl sie doch so tapfer auf die Zähne gebissen hatte.

Prellungen, zahlreiche blaue Flecken, eine Ellenbogenfraktur und ein Rippenbruch: Es sah im Vorfeld nicht gut aus für die zehn Promi-Teilnehmer, die in Staffel zwei der SAT.1-Show "Dancing on Ice" möglichst stilvoll im Eistanz mit Profi-Partner über das Aus gleiten sollen. Sogar über ein Aus der Show wurde bereits spekuliert. Doch die vermeintliche "Trümmer-Truppe" hielt zusammen. Irgendwie!

Zum Auftakt der Sendung am Freitagabend waren alle zehn gemeldeten Promis auf dem Eis - zumindest kurzzeitig. Von Peer Kusmagk (geprellter Fuß) über Jens Hilbert (Riss im Knochen des Ellbogengelenks) bis Jenny Elvers (Rippenbruch). Anfangs lachten sie über die "Trümmer"-Bezeichnung, die ihnen in den Medien verpasst wurde. Das war dann aber auch schon das einzig Positive.

Schnell auf dem eiskalten Boden der Tatsachen landete sogleich Peer Kusmagk. Bei dem Versuch einer Drehung auf Kufen verkantete der Schauspieler und Moderator. Er stürzte und riss dabei seine Profi-Partnerin Kat Rybkowski mit zu Boden. "Das sah einfach scheiße aus", knirschte er später vor der Kamera. Dennoch war sein Selbstbewusstsein ungebrochen. Von Moderator Daniel Boschmann gefragt, wie viele Punkte er denn erwarte, hoffte Kusmagk auf 20 Zähler. Diesen Gefallen tat ihm die Jury nicht.

Eislauflegende Katarina Witt, Unternehmerin Judith Williams ("Die Höhle der Löwen") und der ehemalige Eiskunstläufer und TV-Experte Daniel Weiss versuchten, Gezeigtes in der Auftaktsendung wenigstens noch schönzureden. "Du warst schnell zurück in der Choreografie", erkannte Witt. "Du hast dich festgebissen", lobte Williams. Weiss hingegen erkannte die Körperhaltung eines Eishockeyspielers. Mit 13,5 Punkten war Kusmagk dann doch meilenweit von den eigenen Erwartungen entfernt.

"Nichts für Weicheier"

Anders als beim Show-Vorbild von RTL, "Let's Dance", ist der Untergrund eben nicht Parkett. Dazu kommen Kufen unter den Füßen. Ob "Dancing on Ice" nun wirklich eine Show ist, die nichts für Weicheier sei, wie Moderatorin Marlene Lufen es beschrieb, sei dennoch dahingestellt. Sichtbar aber war, dass die Promi-Teilnehmer allesamt sehr vorsichtig über das rutschige Terrain glitten. Dementsprechend auch ihr Tempo.

Manche wie Ex-"Bachelorette" Nadine Klein haben sich von ihrem Profi-Partner mehr "ziehen" lassen. Wenn ein Kandidat wie das Male-Model André Hamann nur beim Versuch eines vermeintlichen Sprunges um wenige Millimeter vom Eis abhob, wurde das bereits vom Studiopublikum in Köln gefeiert. Insgesamt blieben die gezeigten Darbietungen eher unbeholfen. Die jeweils zwei Promi-Minuten auf dem Eis lebten von der Spannung. Etwa darüber, ob eine Rippe hält.

Von Jenny Elvers war bekannt, dass sie sich beim Training einen Rippenbruch zugezogen hatte. Ein schmerzhaftes Handicap, sicherlich. Dass ihre Teilnahme in der Show dennoch so gefeiert werden musste, als würde sie als Einzelkämpferin in "Rambo"-Manier einen Krieg ganz alleine gewinnen, wirkte dann aber doch etwas zugespitzt. "Ich will kein Mitleid", sagte die 47-Jährige noch und verwies doch gleich wieder darauf, wie sehr sie unter der Verletzung leide.

"Ich weiß nicht, ob ich springen kann", so Elvers mit großen traurigen Augen. Fehlten nur noch die Tränen. Und ein Schuss Sentimentalität. Den aber lieferte Elvers. Mit ihrem Sohn Paul hatte sie sogleich einen Ersatzmann parat, falls die Mama vor Schmerzen doch noch in Ohnmacht fiele. Über ihn sagte sie: "Mein innigster Wunsch ist, meinem Sohn zu zeigen, was man schaffen kann, wenn man Mutter ist. Und ich war nicht immer ein gutes Vorbild."

"Langsam, zaghaft, ängstlich"

An dem, was Elvers auf dem Eis zeigte, schieden sich die Geister. Jurorin Judith Williams hätte sie nach zwei langsamen und sehr vorsichtigen Minuten wohl am liebsten an ihre Brust gedrückt. "Natürlich ist das berührend, aber das ist eine Show, in der man die Angst überwinden muss. Und du bist nie stehengeblieben. Andere geben da auf, und das muss man dir ganz hoch anrechnen", lobte sie.

Einer Eisläuferin anzurechnen, dass sie nicht stehengeblieben ist - das ging Jury-Kollege Daniel Weiss zu weit. Derjenige, der bei "Dancing on Ice" den strengen "Let's Dance"-Part von Joachim Llambi geben soll, war fast erzürnt. "Wir haben menschlich Mitleid, aber wir sollen ein fachliches Urteil abgeben. Und das war langsam, zaghaft, ängstlich und mit Abstand das Schlechteste heute", motzte er. Zuvor hatte er vergleichbar harte Worte für ähnlich langsame Promi-Kandidaten nicht gefunden.

Der "Rippenbruch" ist weiter

Weiss kanzelte Elvers mit nur 2,5 Punkten, der schlechtesten Jury-Wertung des Abends, regelrecht ab. Insgesamt kam der "Rippenbruch" auf elf Zähler. Eine Runde weiter ist sie dennoch. Denn wie bei "Let's Dance" werden auch die Voting-Ergebnisse der Zuschauer gewertet.

Nach den ersten fünf Promi-Kandidaten der Auftaktsendung lässt SAT.1 bereits am Sonntag, 17. November, 20.15 Uhr, die noch fehlenden fünf Teilnehmer über das Eis rutschen. Erst dann entscheidet sich, wer die Show verlassen muss. Der "Schlechteste" tritt dann gegen Peer Kusmagk an. Das sogenannte "Skate Off", bei dem die beiden Letztplatzierten nach Punkten noch einmal gegeneinander antreten, ist ein Element, das sich immerhin von "Let's Dance" unterscheidet.