Mitte: Das St. Oberholz kämpft mit der Kostenlos-Kultur

Viele Gäste im St. Oberholz nutzten räume, Strom und Internet - konsumierten aber wenig. Jetzt reagiert das Café.

Auf der Theke des Café St. Oberholz am Rosenthaler Platz steht seit Kurzem ein Schild und informiert Gäste, dass sie sich gerne einen Platz suchen und am Tisch bestellen könnten. Seit Mitte März bestellen Gäste Essen und Getränke nicht mehr wie bisher an der Theke, sondern bei Kellnern und Kellnerinnen.

Was unspektakulär klingt, ist eine kleine Revolution für das Café und den angeschlossenen Coworking-Space. Denn eigentlich setzte das St. Oberholz von Anfang an auf Selbstbedienung – auch, damit die Gäste, die zum Arbeiten gekommen waren, das in Ruhe tun konnten.

Hintergrund für die Änderung sind Probleme mit den Kunden: Zu viele verbrachten Stunden im Café, nutzten das kostenlose Internet und den Strom, kauften aber nur wenig. In einem Online-Artikel machte Mitgründer Ansgar Oberholz sich in der vergangenen Woche Luft: Coworking-Cafés wie das St. Oberholz böten gelebte Offenheit, größtmögliche Freiwilligkeit sowie leichte Zugänglichkeit. Im Gegenzug verhielten die Gäste sich fair und konsumierten in den Cafés Getränke und Speisen. "Dieser Deal scheint nicht mehr zu aufzugehen", schrieb Oberholz. Im Artikel berichtet er von Gästen, die im Café anderswo gekauften Kebab essen oder nach heißem Wasser für ihr Fertigessen fragen. "Früher war die Mischung anders, es gab mehr Menschen, die begeistert konsumiert haben. Das ist mittlerweile ein wenig gekippt", sagt der Unternehmer dieser Zeitung.

Keine Verbote und Einschränkungen geplant

Den Hintergrund für diese Entwicklung vermutet er in...

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