Mittelfinger-Eklat! Gasly kocht vor Wut

Ein Formel-1-Rennen schreibt auch abseits von historischen Siegen und WM-Triumphen einzigartige Geschichten – so geschehen am Sonntag beim Großen Preis von Japan.

Im Fokus standen nicht nur Suzuka-Champion Max Verstappen und Konstrukteurs-Weltmeister Red Bull, sondern auch Pierre Gasly, der für ein kuriosen Aussetzer sorgte.

Der Franzose war stinksauer auf sein Team, weil er mit der Stallorder von Alpine in der letzten Rennrunde überhaupt nicht einverstanden war, und ließ seinem Unmut sichtbar freien Lauf.

Gasly stinksauer wegen Stallorder

Nachdem der 27-Jährige als Zehnter über die Ziellinie gefahren war, fuchtelte er zunächst wild herum, ehe er seinen Mittelfinger zeigte – eine Geste, die wohl seinem Team galt.

Doch was war genau passiert? Kurz vor Rennende war der Alpine-Pilot über den Boxenfunk von seinen Bossen instruiert worden, seinen Teamkollegen Esteban Ocon wieder vorbeiziehen zu lassen.

Eine Anweisung, die Gasly nicht nachvollziehen konnte und zunächst auch nicht akzeptieren wollte: „Was zur Hölle? Machst du Witze? Ich bin schneller“, fauchte er seinen Renningenieur an.

Nach einem kurzen Wortwechsel gab der Franzose zähneknirschend klein bei und ließ Ocon den Vortritt, doch nach dem Rennen sprach Gasly Klartext.

„Das ist mit mir vor dem Rennen nicht so besprochen worden“, schimpfte er. „Angesichts unserer Strategie war es klar, dass mich Esteban taktisch überholen würde, aber ich war schneller. Ich hatte zum Schluss die frischeren Reifen.“

Gasly: „Ich war der schnellere Mann“

Da Gasly im Rennen deutlich flinker unterwegs war als sein Teamkollege, durfte der Franzose in der Schlussphase an Ocon vorbeiziehen, um sich auf die Jagd von Fernando Alonso zu begeben, doch der Aston-Martin-Pilot war nicht mehr einzuholen, weshalb Gasly wieder Platz machen musste.

Es sei nie die Rede davon gewesen, „dass ich den Platz wieder hergebe“, ärgerte sich Gasly über die Stallorder zugunsten von Ocon. „Ich ging vor ihm ins Rennen, und ich war im Grand Prix der schnellere Mann.“

Es würde für das Team keine Rolle spielen, „in welcher Reihenfolge wir Neunter und Zehnter werden. Aber mit einem solchen Vorgehen habe ich nicht gerechnet, und ich verstehe es auch nicht. Ich war der bessere Mann.»

Sein Job am Lenkrad bestehe darin, „so schnell wie möglich zu fahren. Und dazu gehört nicht, freiwillig einen Platz herzugeben. Ich habe mich gefügt und mich nicht über die Interessen des Rennstalls hinweggesetzt, aber ich verstehe es trotzdem nicht.“