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Mittwoch, 15.08.2018: Was Sie heute wissen müssen

Mindestens 31 Personen sterben bei Brückeneinsturz in Genua. Rettungsschiff Aquarius darf auf Malta anlegen. Terrorverdacht nach Vorfall in Londoner Innenstadt. Und: Report deckt großflächigen Kindesmissbrauch durch Priester in den USA auf. Das sind die wichtigsten Nachrichten des heutigen Tages.

Hunderte Rettungskräfte suchen auch am Mittwoch noch nach Überlebenden in den Trümmern. (Bild: Paolo Rattini/Getty Images)
Hunderte Rettungskräfte suchen auch am Mittwoch noch nach Überlebenden in den Trümmern. (Bild: Paolo Rattini/Getty Images)

Mindestens 31 Tote nach Brückeneinsturz

In der norditalienischen Hafenstadt Genua ist während eines schweren Unwetters ein etwa 200 Meter langes Stück der Autobahnbrücke Ponte Morandi eingestürzt. Die Region Ligurien bestätigte mindestens 31 Todesopfer, viele weitere Personen sind schwer verletzt. Noch immer suchen Rettungstrupps in den Trümmern nach Überlebenden. Die vierspurige Brücke stammt aus den Sechzigern, in der Vergangenheit wurde bereits mehrmals über Baumängel berichtet. Der Autobahn-Betreiber Autostrade per l’Italia erklärte, dass zum Zeitpunkt des Unglücks daran gearbeitet wurde, das Fundament der Fahrbahn zu verstärken. Die Behörden gehen davon aus, dass „strukturelle Schwächen am Bau“ die Einsturzursache waren.

Malta lässt Aquarius anlegen

Das von den Hilfsorganisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen gecharterte Rettungsschiff lief am 1. August aus dem Hafen von Marseille aus. (Bild: Boris Horvat/AFP/Getty Images)
Das von den Hilfsorganisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen gecharterte Rettungsschiff lief am 1. August aus dem Hafen von Marseille aus. (Bild: Boris Horvat/AFP/Getty Images)

Nach tagelangem Warten darf das Rettungsschiff Aquarius nun doch in Malta anlegen. Das Schiff mit 141 Flüchtlingen an Bord harrte seit Freitag auf dem Mittelmeer aus. Am Dienstagabend erklärte der maltesische Regierungssprecher Kurt Farrugia schließlich via Twitter, dass Malta der Aquarius erlauben werde, in einen seiner Häfen einzulaufen, obwohl es rechtlich nicht dazu verpflichtet sei. Die Insassen des Schiffes, die vor der libyschen Küste gerettet wurden, sollen nun auf mehrere Länder verteilt werden. Spanien bot die Aufnahme von 60 Menschen an, Portugal will 30 Personen aufnehmen. Deutschland will „aus Gründen der Humanität“ bis zu 50 Flüchtlinge aufnehmen, wie das Innenministerium berichtete.

Anti-Terror-Polizei ermittelt in London

Der Täter raste in die Sicherheitsbarrieren aus Stahl und Beton, die seit einem Anschlag im März 2017 das Parlament umgeben. (Bild: Daniel Leal-Olivas/AFP/Getty Images)
Der Täter raste in die Sicherheitsbarrieren aus Stahl und Beton, die seit einem Anschlag im März 2017 das Parlament umgeben. (Bild: Daniel Leal-Olivas/AFP/Getty Images)

Nachdem am Dienstag ein Mann seinen Wagen in die Absperrungen vor dem Parlamentsgebäude in London gelenkt hatte, übernimmt die Anti-Terror-Polizei die Ermittlungen in dem Fall. Der Autofahrer hatte bei dem Vorfall mehrere Personen erfasst, wie durch ein Wunder gab es jedoch keine Todesopfer. Wie die Behörden mitteilten, ist der Täter ein 29-jähriger britischer Staatsbürger und den Sicherheitsdiensten bisher nicht bekannt. „Im Moment behandeln wir das als terroristischen Vorfall, und die Anti-Terror-Einheit leitet jetzt die ‎Ermittlungen“, berichtet Scotland Yard in einer Mitteilung. Am Dienstagabend wurden in England mehrere Wohnungen durchsucht, der Terrorverdächtige verweigert jedoch jede Kooperation mit den Ermittlern.

Über 1000 Kinder von US-Priestern missbraucht

Mehrere Opfer und ihre Angehörigen waren bei Bekanntgabe der Untersuchungsergebnisse durch Generalstaatsanwalt Josh Shapiro anwesend. (Bild: AP Photo/Matt Rourke)
Mehrere Opfer und ihre Angehörigen waren bei Bekanntgabe der Untersuchungsergebnisse durch Generalstaatsanwalt Josh Shapiro anwesend. (Bild: AP Photo/Matt Rourke)

Die römisch-katholische Kirche soll im US-Bundesstaat Pennsylvania in den vergangenen 70 Jahren systematisch den sexuellen Missbrauch von über tausend Kindern vertuscht haben. Nach umfassenden Untersuchungen sollen laut dem Abschlussbericht eines Geschworenengremiums mehr als 300 katholische Priester an den sexuellen Übergriffen beteiligt gewesen sein. Die Ermittler gehen in ihrem Bericht von einer Dunkelziffer von mehreren tausend Opfern aus. Da die Kirche die Täter jahrelang gedeckt habe und viele der Kinder aus Angst die Vorfälle verschwiegen hätten, sind die meisten Fälle bereits verjährt und können nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden.