Nach Mobbing-Eklat: SAT.1 verteidigt Geschehnisse bei "Promis unter Palmen"

Die letzte Folge "Promis unter Palmen" lieferte Mobbing zur besten Sendezeit. Drei Kandidaten traktierten die inzwischen ausgeschiedene Claudia Obert aufs Heftigste. Nach energischen Protesten von Zuschauern und Medien rechtfertigt SAT.1 nun die Geschehnisse.

"Kein Teilnehmer ist zu Schaden gekommen." Mit dieser Feststellung reagierte SAT.1 auf die heftige Kritik an den Vorkommnissen in der jüngsten Episode der Reality-Show "Promis unter Palmen". Auf physischer Ebene mag das stimmen, seelisch musste die inzwischen ausgeschiedene Kandidatin Claudia Obert in der am Mittwochabend gesendeten Folge allerdings schwer einstecken. Carina Spack, Bastian Yotta und Matthias Mangiapane versahen die Mitstreiterin mit handfesten Beleidigungen - unter anderem fiel das Wort "Viech" - und traktierten sie sogar mit Schlafentzug. Die Reaktionen bei Medien und Zuschauern fielen bisweilen entsetzt aus. Nun nahm SAT.1 zu den Vorwürfen Stellung.

"Bei der Realityshow 'Promis unter Palmen' handelt es sich - wie der Name schon sagt - um eine Show mit Reality-erfahrenen Promis, die ihre Sendezeit daher meist sehr gezielt zu nutzen wissen und sich sehr bewusst sind, dass die Kamera permanent läuft", ordnete der Sender die Geschehnisse als typischen Reality-Zoff ein. "Wir schreiben den Promis nicht vor, wie sie sich als erwachsene Menschen zu verhalten haben", stellt SAT.1 klar. Betreuer und Psychologen seien vor Ort gewesen, bei Bedarf hätten die Promis Kontakt aufnehmen können.

"Kollektives Mobbing ist keine Unterhaltung"

Des Weiteren verweist der Sender auf den entspannt wirkenden Auftritt von Claudia Obert im hauseigenen "Frühstücksfernsehen", in dem das Thema Mobbing unter den Tisch fiel. Obert sagte lediglich, sie hätte sich niemals zuvor so einsam gefühlt wie bei "Promis unter Palmen". Dafür würde sie für ihre Performance aber Glückwünsche der SAT.1- und Endemol-Shine-Germany- Verantwortlichen erhalten. Oberts Fazit: "Ich habe jetzt den Zuspruch und die Sympathie, und ich liebe es. Es hätte nicht besser sein können."

In den Social-Media-Kanälen schlugen die Mobbingszenen zur besten Sendezeit dagegen hohe Wellen. Während viele User auf Twitter die Vorfälle scharf verurteilten ("Kollektives Mobbing ist keine Unterhaltung!") und das Karriereende der Mobber herbeisehnten, lobte SAT.1 das Verhalten des Kandidaten Tobi Wegener, der Empathie für die schluchzende Claudia Obert zeigte. Der aus dem Dschungelcamp bekannte Schauspieler Julian F.M. Stoeckel kündigte hingegen bei Twitter an, Carina Spack "das nächste Mal auf dem gesellschaftlichen Parkett das Fürchten zu lehren".