Moderatorin Esther Sedlaczek bekommt noch immer Kommentare über ihr Aussehen: "Letztlich tangiert mich das persönlich nicht"
Esther Sedlaczek (39) moderiert seit 2021 die Sportschau und ist auch bei Fußball-Turnieren am Spielfeldrand mit Experten wie Bastian Schweinsteiger zu sehen. Seit 2011 ist sie fernsehtechnisch in Sachen Fußball unterwegs und muss immer noch Kommentare über ihr Aussehen hinnehmen, statt dass man über ihre Fußballkompetenz spricht.
"Es ist schade, dass Aussehen immer noch so ein wichtiger Faktor ist"
"Es ist schade, dass Aussehen immer noch so ein wichtiger Faktor ist", erklärte die Berlinerin gegenüber 't-online'. "Man wird zwar nicht mehr ausschließlich darauf reduziert. Aber es scheint eine Rolle zu spielen, was man anhat, wie viel man wiegt und so weiter." Sie selbst hat damit irgendwie ihren Frieden geschlossen. "Letztlich tangiert mich das persönlich nicht, null Komma null. Ich fühle mich nicht so, als würde mir meine Kompetenz dadurch abgesprochen werden. Das ist eher das Problem derjenigen Leute, die solche Kommentare verfassen und nicht meines." Also am besten ignoriert man solche Sachen und macht einfach weiter. Diese Disziplin hat sie schon früh gelernt.
Esther Sedlaczek wuchs als Schlüsselkind auf
"Ja, ich war ein klassisches Schlüsselkind", beschreibt die zweifache Mutter ihre Kindheit. "Meine Mutter hat viel gearbeitet, also habe ich mir morgens mein Frühstück selbst gemacht, bin zur Schule gegangen, kam nachmittags nach Hause und habe mir mein Mittagessen selbst gemacht, mein Abendessen, bin selbstständig ins Bett gegangen." Dass sie sich ihren Alltag selbst organisiert hat, prägte: "Diese Eigenständigkeit und ein Stück weit Unabhängigkeit gepaart mit dieser Disziplin hilft mir heute in vielerlei Hinsicht sehr."
In der Kindheit liegt auch ihre Liebe zum Fußball begründet. "Der Einfluss der Jungs aus meiner Grundschulzeit war enorm. Ohne die wäre ich wahrscheinlich gar nicht ins Stadion gekommen." Das Stadion war das Berliner Olympia Stadion und die Hertha-BSC-Sympathisantin hat gelernt, dass man als Fußballfan auch viel leiden muss. "Ich bin da auch ein bisschen krisengebeutelt, ehrlich gesagt, in den letzten Jahren. Man wird irgendwann von Natur aus pessimistisch. Ich bin da gerade bei der Hertha echt mega-zurückhaltend", erzählte Esther Sedlaczek der 'Hamburger Morgenpost'.
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