Modi als Friedensbringer? - So könnte Indien der Ukraine helfen

Der indische Premierminister Narendra Modi und der russische Präsident Wladimir Putin.<span class="copyright">Sergei Bobylev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa</span>
Der indische Premierminister Narendra Modi und der russische Präsident Wladimir Putin.Sergei Bobylev/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

Der indische Premierminister Narendra Modi wird erstmals die Ukraine besuchen. Indien könnte den Ukrainekrieg entscheidend beeinflussen und so seinen globalen Einfluss stärken.

Premierminister Narendra Modi wird erstmals in der Ukraine erwartet. Mit seiner Reise könnten sich neue Perspektiven im Ukrainekrieg eröffnen. Modi könnte aufgrund Indiens strategischer Partnerschaft mit Russland eine wichtige Vermittlerrolle im Konflikt einnehmen. Anastasia Piliavsky vom Kings College London betont, dass Indien historisch enge Beziehungen zu Russland pflegt, jedoch keine politischen Verpflichtungen gegenüber dem Land hat. Wie die „Kyiv Post“ berichtet, sehen die indische Bevölkerung und Intellektuelle den russischen Angriffskrieg zunehmend als „imperialen Genozid“ und nicht mehr als „zivilen Konflikt“.

Wirtschaftliche Verflechtungen zwischen Russland und Indien

Die Handelsbeziehungen zwischen Indien und Russland sind eng. Der Handel zwischen beiden Ländern ist mittlerweile auf 65 Milliarden Dollar gestiegen, hauptsächlich durch russische Ölimporte. Trotz dieser wirtschaftlichen Interessen könnte Indien durch eine strategische Neuausrichtung als Friedensinitiator agieren.

Der Krieg in der Ukraine könnte für den indischen Premierminister Modi eine Gelegenheit sein, Indien als aufstrebende Supermacht zu positionieren, die aktiv in globale Konfliktlösungen eingreift.

Wie Indien die Ukraine unterstützen könnte

Indien besitzt ein großes Arsenal alter sowjetischer Waffen. Diese Waffen könnten in die Ukraine geliefert und gegen moderne Nato-Ausrüstung getauscht werden. Diese Maßnahme könnte Indiens Modernisierung seiner Streitkräfte beschleunigen. Piliavsky sieht auch Potenzial bei humanitärer Unterstützung, wie beispielsweise Verhandlungen zur Rückkehr ukrainischer Kinder, die nach Russland deportiert wurden.

Laut „Kyiv Post“ könnte Indien zudem seine Unternehmen, die über umfangreiche Erfahrungen in der Infrastruktur- und Stadtentwicklung verfügen, beim Wiederaufbau der Ukraine einsetzen.