Yahoo Nachrichten Montag, 18.06.2018: Was Sie heute wissen müssen
Melania Trump kritisiert die Familientrennungen an US-Grenze. Der Asylstreit zwischen CDU und CSU findet kein Ende, Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans sieht das Bündnis in seiner Existenz gefährdet. Iván Duque von der rechten Partei Centro Democrático gewinnt die Präsidentenwahl in Kolumbien, der Farc-Friedensvertrag ist nun in Gefahr. Der türkische Präsidentschaftskandidat Selahattin Demirtas hält Wahlkampfrede aus dem Gefängnis und warnt vor Diktatur Erdogans – das sind die wichtigsten Nachrichten des Tages.
Melania Trump kritisiert Familientrennung an US-Grenze
Erstmals hat sich die First Lady Melania Trump zur umstrittenen Einwanderungspolitik ihres Gatten, US-Präsident Donald Trump, geäußert. “Frau Trump hasst es zu sehen, wie Kinder von ihrer Familie getrennt werden”, teilte ihre Sprecherin Stephanie Grisham am Sonntag dem US-Sender CNN mit. Melania Trump hoffe, dass sich die beiden Lager im Kongress endlich auf eine erfolgreiche Einwanderungsreform einigen können. “Sie glaubt daran, dass wir ein Land sein müssen, in dem alle Gesetze befolgt werden – aber auch ein Land, das mit Herz regiert wird.”
Asylstreit zwischen CDU und CSU ist “existenzgefährdend”
Im unionsinternen Asylstreit ist kein Ende in Sicht. Immer mehr besorgte Stimmen werden laut. Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans hat die CSU davor gewarnt, den Fortbestand der Union aufs Spiel zu setzen. Die Zuspitzung des Streits sei “für die Union als Ganzes existenzgefährdend”, so der CDU-Politiker im Gespräch mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Ich kann daher nur an die CSU appellieren, keine vollendeten Tatsachen zu schaffen, sondern Vernunft walten zu lassen und die Tür zu einem gemeinsamen Unionskompromiss nicht vorschnell zuzuwerfen”, sagte Hans.
Duque gewinnt Präsidentenwahl in Kolumbien
Der konservative Kandidat Iván Duque von der rechten Partei Centro Demicrático ist der neue Präsident von Kolumbien. Er kam in der Stichwahl auf 53,95 Prozent der Stimmen, teilte das Wahlamt nach der Auszählung fast aller Stimmen mit. Sein Konkurrent Gustavo Petro von der linken Bewegung Colombia Humana kam auf 41,83 Prozent. Bei der Abstimmung ging es zudem um die Zukunft des historischen Friedensabkommens mit der linken Guerillabewegung Farc. Duque will das Abkommen, das die Regierung und die Rebellen vor eineinhalb Jahren schlossen, in wesentlichen Punkten ändern. Damit könnte er die Ex-Rebellen zurück in den Untergrund treiben. Jahrzehnte lang herrschte ein bewaffneter Konflikt in Kolumbien, der über 220.000 Todesopfer und Millionen Vertriebene forderte.
Demirtas warnt vor Diktatur Erdogans
Der prokurdische Präsidentschaftskandidat Selahattin Demirtas hat sich aus der Untersuchungshaft an die Öffentlichkeit gewandt und hat die Türken aufgerufen, eine “Ein-Mann-Herrschaft” von Präsident Recep Tayyip Erdogan zu verhindern. Das aktuelle Klima in der Türkei sei der “Teaser” für einen Film, “dessen wirklich gruselige Teile noch nicht begonnen” hätten, so Demirtas in seiner Wahlkampfrede, welche im Staatsfernsehen ausgestrahlt wurde. Würden Erdogan und seine islamisch-konservative Partei AKP die Wahlen am 24. Juni für sich entscheiden, hänge das Schicksal von 81 Millionen Türken “vollständig an der Gnade einer Person”, so der HDP-Politiker. Seine Prognose: Die Türkei werde sich in ein “autoritäres, tyrannisches und von der Demokratie abgerissenes Land verwandeln.” Seine Partei stehe dagegen für Demokratie, so Demirtas.
