Mord wegen 950 Euro: Lebenslange Haft für Berliner nach Tötung von Drogendealer

Wegen Mordes an seinem Drogendealer mit einer Machete auf offener Straße ist ein 26-Jähriger vom Berliner Landgericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. (Odd ANDERSEN)
Wegen Mordes an seinem Drogendealer mit einer Machete auf offener Straße ist ein 26-Jähriger vom Berliner Landgericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. (Odd ANDERSEN) (Odd ANDERSEN/AFP/AFP)

Wegen Mordes an seinem Drogendealer mit einer Machete auf offener Straße ist ein 26-Jähriger vom Berliner Landgericht zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Das Gericht sah es am Freitag als erwiesen an, dass er das 38-jährige Opfer im Juni bei einer vereinbarten Übergabe von Drogen im Wert von 950 Euro erstochen hatte. Der Angeklagte wollte demnach ohne Bezahlung an die Betäubungsmittel kommen, wie die Vorsitzende Richterin Claudia Bach in ihrer Urteilsbegründung sagte.

Mit dem Urteil folgte die Kammer dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Diese ging laut Plädoyer davon aus, dass der Angeklagte geplant hatte, den Dealer "abzurippen" - also ihm die Drogen abzunehmen, ohne ihn zu bezahlen. Als sich der 38-Jährige darauf trotz der Drohung mit der Machete nicht einließ, sei es zu einem Gerangel gekommen, in dem der kampfsporterprobte Geschädigte überlegen war.

Statt von seinem Plan abzulassen, habe der Angeklagte seinen Plan weiter durchgezogen und den 38-Jährigen mit mehreren Stichen in den Oberkörper erstochen. Um Notwehr habe es sich nicht gehandelt, befand die Staatsanwaltschaft. Schließlich sei der ursprüngliche Angriff vom Angeklagten ausgegangen. Eine Notwehr gegen Notwehr gebe es nicht.

Die Verteidigung des 26-Jährigen plädierte für eine Freiheitsstrafe von lediglich vier Jahren. Der Angeklagte habe nicht vorgehabt, den 38-Jährigen zu töten. Es habe sich um eine Verkettung unglücklicher Umstände gehandelt. Er habe nicht mit derart heftiger Gegenwehr gerechnet und sei in Panik geraten.

Die Kammer hingegen zeigte sich überzeugt, dass ein Tötungsvorsatz vorlag. "Es ging ihm darum, den Tatplan zu Ende zu führen", sagte Bach. Es handle sich um einen klassischen Raubmord, der Angeklagte habe aus Habgier gehandelt. Direkt nach der Tat habe er sich umgezogen und die Drogen dann weiterverkauft.

Die Tat hatte sich am Nachmittag des 28. Dezembers 2023 vor einem Imbiss in Berlin-Pankow ereignet. Einen Tag später wurde der damals 25-Jährige festgenommen, seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Der Prozess lief seit Juni 2024.

wik/cfm