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Nach Morddrohung: WDR-Journalist hält Streit mit AfD für "vergeudete Zeit"

Wie soll man am besten mit einer Partei umgehen, die rechtsextreme Positionen vertritt? Gar nicht, meint Georg Restle nun in einem Gastbeitrag für "Zeit".

Der WDR-Journalist Georg Restle ist für sein Engagement gegen Rechts bekannt. Auch mit seiner Meinung zur AfD hält er nicht hinterm Berg. Nachdem er die Partei erst vor wenigen Wochen in einem "Tagesthemen"-Beitrag als "parlamentarischen Arm" der rechtsextremistischen Szene bezeichnet hatte, erhielt er im Anschluss eine Morddrohung. In seiner Position scheint das den Redaktionsleiter des Politmagazins "Monitor" aber nur bestärkt zu haben, wie ein nun zu lesender Gastbeitrag Restles in der Wochenzeitung "Die Zeit" beweist.

Dort erklärt der 54-Jährige, mit welchen Medien-Stategien die AfD aus seiner Sicht arbeite und welche ideologischen Konzepte der Partei zugrundelägen. Er betont, dass sich die AfD einer Strategie der "Selbstverharmlosung" bediene, um dadurch "Geländegewinne im publizistischen Milieu" zu erreichen. Restle schreibt: "Wir sollten darüber aufklären, mit wem wir es hier wirklich zu tun haben: mit gut gerüsteten Kriegern im demokratischen Tarngewand, die diese offene und verletzbare Gesellschaft als Schlachtfeld für ihre völkisch-nationalistischen Exzesse missbrauchen wollen."

Auch tut er kund, wie man am besten mit der Partei umgehen solle: nämlich gar nicht. Der Streit mit der AfD sei "vergeudete Zeit", man dürfe ihr keine Bühne bieten. Damit schlägt er einen ähnlichen Ton an, wie erst in einem kürzlich geführten Interview mit dem "Tagesspiegel". Dort sagte Restle: "Wie, bitte schön, soll man denn über Rechtsextremisten berichten? Mit Verständnis für ihre Positionen?"