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Morgenpost-Leserforum: Kriminalität: Wie sicher ist Berlin?

Polizisten bei einem Einsatz auf dem Kurfürstendamm. Die Aufklärungsquote ist in Berlin allerdings nur unterdurchschnittlich

Berlin. Als Marian S. im Mai vergangenen Jahres festgenommen wurde, freuten sich nicht nur die Ermittler des Landeskriminalamtes – auch Berliner und Touristen konnten aufatmen. Denn der 42-Jährige hatte Passanten über Monate die Portemonnaies aus der Tasche gezogen – und nicht nur er. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass S. mit rund einem Dutzend Komplizen unterwegs war.

Die Bande folgte damit einem Trend, den Kriminalisten seit vielen Jahren beobachten. Selbst bei sogenannten Bagatelldelikten handeln die Täter demnach oft nicht auf eigene Rechnung, sondern als Teil einer häufig hochprofessionell organisierten Bande. So ist es beim Einbruch in Wohnräumen, beim Fahrrad- und Autoklau und eben beim Taschendiebstahl.

Eindeutige Zuordnungen sind nicht mehr möglich

Umso bemerkenswerter erscheint es, dass die Berliner Polizei die organisierte Kriminalität und die Bandenkriminalität in der jährlich erscheinenden Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) seit 2011 nicht mehr gesondert erfasst. Laut der noch unveröffentlichten Antwort der Innenverwaltung auf eine Anfrage der FDP werden die Delikte „Bandendiebstahl“ und „Diebstahl mit Waffen“ seit 2011 meist zusammengefasst. Eindeutige Zuordnungen sind somit nicht mehr möglich.

Ein Beispiel: In der Kategorie „Sonstiger Diebstahl mit Waffen, Bandendiebstahl, schwerer Bandendiebstahl“ gab es 2016 einen Anstieg von 257 auf 472 Fälle. Ob die Zunahme daran lag, dass die Täter häufiger Waffen nutzten, oder ob sie häufiger als Bande agierten, ist aus d...

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