Muhanad Al-Halak - FDP-Mann spricht offen über seine Finanzen: „Kontostand bei minus 2000 Euro“

Muhanad Al-Halak: FDP-Bundestagsabgeordneter aus Niederbayern gibt Einblick in seine Finanzen<span class="copyright">Christoph Soeder/dpa</span>
Muhanad Al-Halak: FDP-Bundestagsabgeordneter aus Niederbayern gibt Einblick in seine FinanzenChristoph Soeder/dpa

Muhanad Al-Halak (FDP) kämpft trotz hohem Gehalt als Bundestagsabgeordneter mit finanziellen Herausforderungen. In einem Interview berichtet er über seine Einnahmen und Ausgaben und einen Kontostand im Minus.

Muhanad Al-Halak kam als Kind mit seiner Familie aus dem Irak nach Bayern. Nach dem Hauptschulabschluss machte er eine Lehre zur Fachkraft für Abwassertechnik und später die Meisterprüfung. Seit 2021 sitzt der heute 34-Jährige für die FDP im Bundestag.

Der „Spiegel“ berichtet, dass Al-Halak ursprünglich nicht vorhatte, Abgeordneter zu werden. Als solcher verdient er 11.227,20 Euro monatlich, plus einer Kostenpauschale von 5051,54 Euro.

Kontostand aktuell im Minus

Aktuell liegt sein Kontostand nach eigener Aussage im „Spiegel“ bei minus 2000 Euro. Vor seiner politischen Laufbahn hatte er als Abwassermeister rund 3500 Euro netto im Monat verdient.

Trotz dieses deutlichen Einkommensanstiegs steht er vor finanziellen Herausforderungen: „Gerade schaue ich, dass ich jeden Monat bei null rauskomme.“ Er ist auf sein Einkommen angewiesen, da er momentan keine Mieteinnahmen aus seiner Eigentumswohnung hat und gleichzeitig Geld in deren Modernisierung steckt.

Wahlkampf aus Ersparnissen finanziert

Al-Halak besitzt neben der Eigentumswohnung ein Grundstück. Das Grundstück konnte er ohne Fremdkapital finanzieren. Im „Spiegel“ berichtet der Bundestagsabgeordnete weiter, dass er seinen Wahlkampf 2021 aus seinen Ersparnissen finanzierte, insgesamt rund 10.000 Euro.

Die Eigentumswohnung erwarb er für 375.000 Euro und finanzierte sie mit 80.000 Euro Eigenkapital. Er vermeidet Impulskäufe aufgrund seines öffentlichen Images und überwacht seine Finanzen genau: „Ich nutze Onlinebanking und beobachte immer alle Ein- und Ausgänge.“

Diverse Ausgaben für Parteiorgane und Hotel in Berlin

Im „Spiegel“ gibt Al-Halak an, dass er als Abgeordneter finanzielle Verpflichtungen gegenüber seiner Partei hat. So zahlt er etwa monatlich 50 Euro an die FDP-Fraktion auf Bundesebene und jährlich 1650 Euro an seinen Kreisverband sowie 5640 Euro an die Geschäftsstelle der FDP Bayern. Darüber hinaus trägt er die Mietkosten für ein gemeinsames Büro in München und unterstützt die Jugendorganisation Julis finanziell.

Zudem spendet Al-Halak, wie er dem „Spiegel“ offenlegt, an verschiedene Organisationen wie die Feuerwehr und Vereine in seinem Wahlkreis. Er führt auch private Ausgaben auf, darunter 17.200 Euro jährlich für Hotelkosten in Berlin und 16.320 Euro für das Wahlkreisbüro in Deggendorf. Weitere Kosten beinhalten die Autoversicherung, die private Krankenkasse und die Vorauszahlung für einen Immobilienkredit. „Die Steuern auf meine Diäten betragen insgesamt 36.460 Euro im Jahr“, so Al-Halak.

Bundestag: Sechs Prozent mehr für Abgeordnete

Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags erhalten seit Juli sechs Prozent mehr. Kritik an dieser Erhöhung kam vor allem aus den Reihen der Linken. Sie bezeichneten die Anpassung als unangemessen.

Bereits seit März erhalten Bundeskanzler Olaf Scholz und die Ministerinnen und Minister der Bundesregierung deutlich mehr. Das Amtsgehalt des Kanzlers stieg laut „Bild“ von 20.702 Euro auf 22.083 Euro pro Monat. Dies ist eine Erhöhung um 1381 Euro oder 6,67 Prozent. Ein verheirateter Minister ohne Kinder verdiente bislang 16.816 Euro und erhält seit März 17.990 Euro, was einem Plus von 1174 Euro oder 6,98 Prozent entspricht.

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier profitierte von einer Gehaltserhöhung. Sein Amtsgehalt stieg von 21.625 Euro auf 23.003 Euro pro Monat, eine Steigerung um 1378 Euro beziehungsweise 6,37 Prozent.