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Murals: Diese Sprayer wollen mehr Freiraum für Kunst schaffen

Moritz Tonn (hinten) und Dr. Ank arbeiten im Künstlerdorf „Home Town Berlin“

Berlin. Es wird gebohrt, gesägt, gehämmert und gemalt. Auf der rund 4500 Quadratmeter großen Brachfläche hinter dem Bahnhof Zoo, wo vor Jahren Pläne für den Bau eines Riesenrades scheiterten, entsteht ein temporäres Künstlerdorf. „Home Town Berlin“ wurde es vom Künstlerkollektiv „Wandelism“ getauft, das die Idee für das Freiluftatelier hatte. Street-Art-Künstler, Schauspieler, Musiker und Tänzer sollen sich hier zum gemeinsamen Arbeiten und Austausch zusammenfinden. Am heutigen Sonnabend um 12 Uhr wird das Kunstprojekt eröffnet. Bis zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober soll es geöffnet bleiben.

Noch ist aber auf dem sandigen Gelände von einem Künstlerdorf nicht viel zu sehen: Holzbretter werden zu Wänden zusammengeschraubt und mit Pastellfarben bemalt, eine Tanzfläche wird zurecht gesägt und die Bierzapfanlage quer über das Gelände geschleppt. „Aber das ist so auch gewollt“, beruhigt Moritz Tonn, der das Projekt mitorganisiert. Vor den Augen der Besucher soll in den kommenden Monaten Kunst entstehen. Live und zum Miterleben. Deshalb ist die Eröffnung heute auch als Richtfest angekündigt.

Wandelism demonstriert gegen die Kulturpolitik der Stadt Berlin

Mit dem Künstlerdorf will Wandelism aber auch gegen die Kulturpolitik der Stadt Berlin demonstrieren. „Eigentlich hätten 2000 neue und bezahlbare Ateliers in Berlin bis zum Jahr 2020 entstehen sollen, so steht es im Koalitionsvertrag. Aber jetzt fallen jedes Jahr rund 350 Ateliers weg“, erklärt Tonn. Der Grund: Flächen im Stadtzentru...

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