Musikerin im Interview - Anna Ermakova klagt: „Ich habe mich sehr lange missverstanden gefühlt“
Anna Ermakova wuchs wegen ihr Familiengeschichte mit vielen Vorurteilen auf. Mittlerweile hat sie sich von diesen befreit. Nun widmet sich junge Frau einem anderen Herzensprojekt, wie sie im Interview mit FOCUS online berichtet.
"Viele dieser Songs sind älter als ich es bin", so Anna Ermakova zu FOCUS online. Sie spricht von ihrem ersten Album "The Movie Album". Sie covert Musik, die sie aus Filmen kennt. Sei es "Sweet Dreams" von den Eurythmics, Chris Isaaks "Wicked Game" oder "Behind Blue Eyes" von The Who. "Ich habe viel Musik durch Filme kennengelernt", so Anna, die kürzlich einen ungewöhnlichen "Fernsehgarten"-Abgang absolvierte, weiter. "Ich bin ein kleiner Film-Nerd. All meine Freunde stehen voll auf Musik und wir haben so oft gemeinsam alte Musik gehört. Auch meine Mutter hat oft Sachen wie The Doors oder Depeche Mode zu Hause gespielt."
Anna Ermakova: "Ich habe mich sogar sehr lange missverstanden gefühlt"
Die erste Single aus dem Album war "Behind Blue Eyes". Bekannt durch The Who, verhunzt von Limp Bizkit. Die erste Zeile des Songs lautet "No one knows what's it like", so viel wie "Niemand weiß, wie es ist", und dann folgen Aufzählungen, was andere nicht unbedingt nachvollziehen können.
Dass andere nicht immer Ermakovas Leben und dessen Umstände verstehen, ist ihr durchaus bekannt. "Ich denke, ich habe mich öfters missverstanden gefühlt", gibt sie zu. "Ich habe mich sogar sehr lange missverstanden gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass niemand mich wirklich kennt oder sich vorstellen kann, was es bedeutet, mit all diesen Vorurteilen, aber auch Interesse aufzuwachsen."
Besonders in ihren Teenager-Zeiten habe sie sich oft isoliert gefühlt. "Ich dachte, niemand versteht mich. Aber das ist wohl recht typisch für Teenies", so Ermakova diplomatisch. Dennoch: "Diese ganze Aufmerksamkeit kann schon überfordernd sein. Ich versuche auf dem Boden zu bleiben und das alles nicht zu sehr an mich heranzulassen.
So geht die Musikerin mit dem öffentlichen Interesse um
Dass sie bodenständig ist, verdeutlicht auch ihre Antwort auf die Frage, wie sie mit dem plötzlichen Ruhm – auch nach dem Sieg bei „Let's Dance“ – umgeht. Anna Ermakova zu FOCUS online: "Ich denke nicht, dass ich in den letzten Jahren plötzlich berühmt geworden bin. Ich empfinde aber ein großes Glück, dass ich mit Menschen arbeiten kann, die ich respektiere, die mich inspirieren. Es haben sich so viele Möglichkeiten geboten, dass ich meine Kindheitsträume wie Tanzen oder Singen verwirklichen konnte. Klar, die Leute wollen mehr über mich erfahren und haben gewisse Erwartungen an mich, das ist schon eine Herausforderung. Aber ich versuche dies stets positiv zu sehen."
Für private Momente reise sie oft nach London. Dort könne sie eine "ganz normale Frau" sein. Anders als in Deutschland wird sie dort wohl seltener auf offener Straße erkannt. Doch so viel Zeit daheim hat die 24-Jährige gar nicht, da sie für verschiedene Jobs oft reisen muss. "Letztendlich geht es um ein Gleichgewicht, egal ob ich in London, Deutschland oder irgendwo anders auf der Welt bin - meine Karriere ist das, was mich in erster Linie leitet. Ich bin sehr dankbar, dass ich jetzt da bin, wo ich bin, und freue mich auf alles, was noch kommt!"