Muslim-Aktivistin Nora Illi vergleicht Burka-Verbot mit Holocaust

Nora Illi sorgt auf Twitter für einen Eklat (Bild: ddpimages)
Nora Illi sorgt auf Twitter für einen Eklat (Bild: ddpimages)

Mit gerade einmal 18 Jahren traf die Zürcherin Nora Illi die wohl drastischste Entscheidung ihres Lebens: Sie konvertierte zum Islam und beschloss, vollverschleiert durchs Leben zu laufen. Nun hat die Schweizer Muslim-Aktivistin mit einem Twitter-Beitrag Empörung ausgelöst.

Eine Frau mit einer Burka steht neben dem Eingang des Konzentrationslagers Dachau mit der Aufschrift “Arbeit macht frei“. Darunter steht “‘Wenn Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.’ Nicht erst wenn es soweit ist.”

Hashtags wie #Dachau und #Neveragain verweisen auf den Holocaust. Nora Illi, die Frauenbeauftragte des Islamischen Zentralrats der Schweiz (IZRS), hat das Bild getwittert und damit für jede Menge Aufregung gesorgt.

Der Journalist Kurt Pelda reagierte auf Twitter fassungslos: “Nora Illi vergleicht das Niqab-Verbot in Österreich mit der Judenvernichtung. Dabei ist sie mit einem Mann verheiratet, der wegen antisemitischer Rassendiskriminierung verurteilt wurde. Geht‘s noch?”

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Doch Illi verteidigt ihren Tweet. “Mit meinem Post wollte ich darauf aufmerksam machen, zu was gezielt gegen eine Minderheit gerichtete Gesetze führen können”, erklärt sie gegenüber der “Huffington Post“.

Die Aktivistin ist bekannt für ihre provokanten Aktionen. In Österreich gilt seit dem Oktober das Burka-Verbot. Das hinderte Illi nicht daran, mit Mitstreiterinnen vollverschleiert durch Wiens Innenstadt zu schlendern. Der Islamrat berichtete auf Twitter darüber. Laut österreichischen Medien wurden Illi und drei weitere Frauen zur Polizeiwache gebracht. Nun droht ihnen eine Anzeige. Der IZRS meldete, jede habe 100 Euro Sicherheitsleistung hinterlegen müssen.

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Wirbel um Illi gab es auch schon im deutschen Fernsehen. Vor einem Jahr trat sie voll verschleiert in der Talkshow “Anne Will” auf, weil dies für sie Freiheit und Selbstbestimmung bedeute und betonte, muslimische Frauen hätten “ganz viel Rechte, sich auszuleben“.