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Muslimisches Mädchen schreibt rührenden Brief über den Terror

Dieser Brief wurde in einem Bus gefunden. (Bild: Reddit / crlxzzz)
Dieser Brief wurde in einem Bus gefunden. (Bild: Reddit / crlxzzz)

Ganz unscheinbar zusammengerollt lag der Brief in einem Bus. Das einzige, was zunächst auf ihm zu lesen war, waren die Worte: „Lieber Fremder, bitte lies meinen Brief. Von, einem Moslem.“ Was der Finder darin las, wühlte ihn so auf, dass er das Schriftstück online stellte und damit die Netzgemeinde zu Tränen rührte.

Ganz schnörkellos auf einfachem Papier hat dort ein 14-jähriges Teenie-Mädchen in Worte gefasst, wie es sich anfühlt, nach der letzten Terror-Attacke in London mit einem Schleier durch die Gegend zu laufen. Nachdem ein 52-jähriger Brite im Namen des so genannten IS drei Menschen getötet und 40 weitere verletzt hatte, habe sie gefühlt, dass die Leute Antworten von ihr erwarteten, schreibt das Mädchen. Und als sich in der Schule alle Augen auf sie gerichtet hätten, habe sie sich „fast schuldig“ gefühlt. Und fragt sich jetzt in dem Brief, den ein Fremder mit dem Usernamen crlxzzz bei Reddit veröffentlichte: „Wofür sollte ich mich schuldig fühlen?“

(Bild: Reddit / crlxzzz)
(Bild: Reddit / crlxzzz)

Moslems fühlen sich unter Generalverdacht

Wie vielen anderen hat der im Regierungsviertel verübte Anschlag dem Mädchen vor allem Angst gemacht. Ein Gefühl, dass durch die Reaktionen ihrer Umwelt noch verstärkt wird. „Ich hatte Angst, dass mich jemand angreifen könnte wegen all der Vorurteile, die mit dem Tragen eines Hidschabs verbunden sind.“

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Keine unbegründete Sorge. Schließlich kommt es gerade nach Anschlägen immer wieder zu gehäuften, islamophoben Anfeindungen und nicht selten auch Gewalttaten. „In diesen Zeiten schrecklichen Terrors ist es beängstigend, eine Muslima zu sein und ich hoffe, dass ich in 50 Jahren immer noch hier leben kann und meine Kinder die Schönheit Londons und seiner erstaunlichen Bewohner kennenlernen werden“, schreibt der Teenager.

(Bild: Reddit / crlxzzz)
(Bild: Reddit / crlxzzz)

Einen Plan, wie sie die Terroristen eines Tages bekämpfen könnte, hat das Mädchen auch schon: Sie möchte Juristin werden. Und erntet nicht nur dafür großen Zuspruch: „Wirklich herzzerreißend zu lesen, dass sich eine 14-jährige Muslima so fühlt. Hoffentlich könne wir alle, Moslems und Nicht-Moslems, dazu beitragen, dass sie das nicht mehr muss“, schreibt ein User. Und ein anderer: „Sehr eloquent für eine 14-Jährige. Was für ein Mist, durch den sie da gehen muss.“