Becker: "Ich bin nicht euer Boris"

Boris Becker wird nächsten Mittwoch 50 Jahre alt

Am kommenden Mittwoch feiert Boris Becker seinen 50. Geburtstag. Anlässlich seines Ehrentages zeigt die ARD am Montag den Film "Boris Becker - Der Spieler".

Einige Aussagen der deutschen Tennis-Legende wurden bereits im Vorfeld veröffentlicht - sie offenbaren ein schwierig gewordenes Verhältnis zu seinem Heimatland Deutschland.

Boris Becker: "Ich bin jetzt erwachsen"

"Da ist ein Missverständnis entstanden. Bis heute. Dass ich für Deutschland gewonnen oder zu spielen habe", zitiert ihn die Bild: "Ich bin jetzt erwachsen und das erlaubt man mir kaum. So wie eine eigene Meinung zu haben und sie zu artikulieren. Ich war vielleicht noch nie der Bub aus Leimen."

Mit 50 ist er das gewiss nicht mehr. Und Becker sieht das Positive daran: "Ich meine, mit 50 vielleicht zum ersten Mal ein Mann geworden zu sein. Dass ich die unglaubliche Chance habe, die restlichen Jahrzehnte so zu gestalten, wie ich das gerne hätte."

Was dazu auch gehört: mehr Distanz. "Mein Name ist Herr Becker und wer mich gut und ganz lange kennt, dem erlaube ich, mich Boris zu nennen und nicht umgekehrt. Ich bin nicht euer Boris, ich bin erwachsen."

Kritik an Medien: "Versuchter Totschlag"

Interessant: In der Dokumentation räumt Becker finanzielle Probleme ein und sagt, wie er damit umgeht. Wegen seiner finanziellen Situation ist er zuletzt häufig in die Schlagzeilen geraten.

"Ich muss durchhalten. Ich wäre töricht, wenn ich meine Strategie erzählen würde. Meine Chance ist es, einen Schnitt zu machen. Am 20. Juni 2018 sind wir wieder auf null. Aber das Ziel ist das gleiche: das Spiel zu gewinnen", so Becker.

Verärgert ist er über die Art der Berichterstattung, die er wegen seiner Schulden zum Teil ertragen musste: "Das war Rufmord, das war versuchter Totschlag. Es geht darum, einen Mann und sein Lebenswerk kaputt zu machen."

Mit seinem ersten Sieg in Wimbledon entfachte der damals 17-Jährige 1985 einen Tennis-Boom in Deutschland. Seine Beziehung zum Ort des wichtigsten Grand-Slam-Turnier des Jahres, das er drei Mal gewinnen konnte, ist auf positivere Weise speziell. "Ich möchte in Wimbledon auf dem Friedhof begraben werden. Nicht in Deutschland", sagte Becker in dem Film.