"Ich muss mich entschuldigen!" - Lena weint in Frank Elstners Netflix-Talkshow

Es gibt Menschen, die nehmen Lena ihr Interview mit Frank Elstner aus dem Jahre 2011 immer noch übel. Der Talkmaster selbst gehört nicht dazu - das wurde in seiner neuen Netflix-Show "Wetten, das war's?" deutlich. Im schummerigen Studio kam es zu einer emotionalen Versöhnung.

Gleich zu Beginn der Sendung "Wetten, das war's?" - einst erfolgreiches YouTube-Format, nun exklusiv bei Netflix - schossen Sängerin Lena Meyer-Landrut die Tränen in die Augen. Was war passiert? Talkmaster Frank Elstner (78) hatte sie an das erste Aufeinandertreffen der beiden erinnert, ein kurzes Interview vor dem Eurovision Song Contest 2011, das der im Vorjahr noch so beliebten Lena wegen ihrer patzigen Antworten den Ruf als arrogante Zicke eingebracht hatte. Einen Ruf, den sie so schnell nicht mehr loswurde.

Er habe damals "keine besonders guten Fragen gestellt", entschuldigte sich Elstner, 78. Er werfe sich bis heute vor: "Warum hast du damals nicht lauter gesagt, was du heute sagst? Sorry, dass Sie dadurch so viel Ärger hatten!" Lenas Reaktion zeigte deutlich, wie sehr der damalige Shitstorm sie auch heute noch aufwühlt: "Ich finde das ganz, ganz rührend und ich finde das sehr, sehr nett ..." Da kippte die Stimme. "... und ich fang' sofort an zu weinen, wenn Sie das so sagen - so nett ..." Auch sie müsse sich entschuldigen, fand die 29-Jährige. Sie sei "überfordert" gewesen, "müde und noch nicht professionell". Frank Elstner reichte ihr ein Taschentuch und Lena bekräftigte, sie habe damals mitbekommen, dass er Verständnis für sie gehabt habe. "Friede, Freude, Eierkuchen", schlug der Moderator vor, und die Sängerin stimmte gerne zu.

Lena Meyer-Landrut: "Und dann bin ich alle Scherben"

Als wohltuend ruhiger Pol in einer quietschbunten Medienwelt kommt das Talkformat daher, das Elstner zunächst auf YouTube entwickelt hatte, bevor er nun die finale Staffel auf Netflix präsentiert, die seine ruhmreiche Karriere vor der Kamera besiegeln soll. Mit Lena sprach er nicht nur über die Vergangenheit, sondern auch über aktuelle Ängste und Zukunftsträume. Manchmal fühle sie sich wie eine Schale oder Vase, die auf den Boden geschmissen werde und die dann in vielen Splittern im ganzen Raum verteilt liege, verriet Lena. "Und dann bin ich alle Scherben."

Mittlerweile habe sie gelernt, sich in solchen Phasen die nötige Ruhe zu nehmen und etwa zu meditieren, in den Wald zu gehen oder mit ihrer Familie zu sprechen. Dann ginge auch die Angst weg. Als "ein wunderschönes Bild" empfand Elstner diese Symbolik: "Sie verzweifeln nicht, sondern versuchen, diese Splitter wieder zusammenzusetzen." Ganz wie in der japanischen Reparaturmethode Kintsugi, bestätigte Lena, in der dem Klebstoff Gold beigemischt wird, sodass es zwischen den Scherben glänzt. Diese Kunst habe sie auch zum Cover ihres aktuellen Albums "Only Love, L" inspiriert.

Die Hannoveranerin Lena parliert auf Kölsch

Neben diesen eher ernsten Themen gab es im Gespräch jedoch auch fröhliche Momente, wenn etwa die Hannoveranerin und Wahlberlinerin Lena ihre Liebe zu Köln, wo sie fünf Jahre gewohnt hatte, bekundete, indem sie ein paar Sätze auf Kölsch plauderte. Oder wenn sie kurz die piepsige Stimme eines Cartoon-Charakters annahm. Synchronsprechen mache ihr unglaublich viel Spaß, gestand sie, das sei "ein Traumjob". Sie könne sich vorstellen, das "für immer" zu machen. Ein Traum, der in Erfüllung gehen könnte - zuletzt sprach sie im Animationsfilm "Trolls 2: Trolls World Tour" zum zweiten Mal die Rolle der Poppy, weitere Angebote dürften folgen. Andere Träume sind schwieriger zu erfüllen, weil sie mit bestimmten Werten kollidieren. So würde sie beispielsweise gerne noch sehr viel von der Welt sehen, wolle andererseits aber nicht mehr so viel fliegen, erklärte sie ihr Dilemma.

Insgesamt bleibt der Eindruck eines angenehmen Gesprächs zweier Menschen aus dem Showbiz, die im Frieden mit sich und miteinander sind: "Sie hören ja hier auch einem alten Mann zu", freute sich Elstner einmal, woraufhin Lena entgegnete: "Ja sicher, natürlich. Sie hören mir ja auch zu, das ist ja auch nicht leicht." Wie leicht oder schwer die anderen Gespräche der Staffel sind, lässt sich auf Netflix überprüfen: Ab sofort sind dort neben dem Lena-Talk auch die Sendungen mit Klaas Heufer-Umlauf (36), Joko Winterscheidt (41), Daniel Brühl (41) und Charlotte Roche (42) abrufbar - Letztere übrigens eine der "allerallerengsten Freundinnen, Verbündeten" von Lena, wie diese im Talk betonte.

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Throwback to glam days 😂♥️

Ein Beitrag geteilt von Lena (@lenameyerlandrut) am Jun 4, 2020 um 7:15 PDT