„Da muss dieser Perverse jetzt durch“ - Tochter rechnet mit Jammer-Brief des „Teufels von Avignon“ ab
Dominique Pelicot, verurteilt für grausame Missbrauchstaten, jammert aus dem Gefängnis über sein Leid. Seine Tochter Caroline rechnet mit dem manipulativen Versuch nun ab.
Dominique Pelicot, der wegen der erschütternden Missbrauchstaten an seiner Frau Gisèle und ihrer erzwungenen Vergewaltigung durch mehr als 72 Männer als „Teufel von Avignon“ weltweit bekannt wurde, sitzt nun im Gefängnis. Doch anstatt Reue oder Einsicht zu zeigen, jammert der 72-Jährige über sein eigenes Leid. Der Mann, der jahrelang das Leben seiner Frau zerstörte, inszeniert sich in einem Brief selbst als Opfer. Das berichtet die „Bild“.
„Das Schlimmste hier ist die Langeweile“
In seinem Schreiben, das er über einen Mithäftling an Freunde schmuggeln ließ, schildert Pelicot sein Leben hinter Gittern. Anstatt Verantwortung für seine Taten zu übernehmen, klagt er über „Angst, Beklemmung, Leere und Einsamkeit“. „Das Schlimmste hier ist die Langeweile“, schreibt er, und zieht es vor, sich über die „furchtbaren“ Zustände zu beklagen, anstatt das enorme Leid zu reflektieren, das er über Jahre hinweg verursacht hat.
Zugleich fordert er eine braune Lederjacke, sowie eine graue Adidas-Jacke und Nike-Schuhe. Pelicot, der seine Frau jahrelang betäubt und missbraucht hatte, spricht von seiner „großen Liebe“ zu ihr. „Sie wird meine ewige Liebe bleiben, sie ist eine Heilige, die ich nicht halten konnte“, schreibt er, während er sich gleichzeitig über die „Traurigkeit“ des Jahreswechsels beschwert. Pelicot zeigt keinerlei Anzeichen von Bedauern für die unvorstellbaren Taten, die seine Frau und Familie zerstörten.
Tochter erklärt in ihrem Buch: „Er sichert seine Macht ab“
Seine Tochter Caroline Darian, die ein Buch über das Erbe seines Terrors geschrieben hat, beschreibt in ihren Erinnerungen die Zerrissenheit, die sie beim Lesen des Briefes empfindet. „Eine erste Stimme flüstert mir zu: Kommt er zurecht? Leidet er darunter, dass wir nicht mehr da sind (...). Eine zweite Stimme meldet sich: Das ist nur gerecht, wenn man bedenkt, wie viel Leid er uns angetan hat. Mama, uns, unserer Familie. Da muss dieser Perverse jetzt durch, er erntet nur, was er gesät hat.“
„Ich bin außer mir“, schreibt sie, „überzeugt, dass er nicht um Hilfe ruft, sondern ein weiteres Mal versucht, die Familie zu manipulieren.“ Für Caroline ist der Brief ein klarer Versuch, seine Macht zu sichern – selbst aus dem Gefängnis heraus. „Er sichert seine Macht ab, selbst von Weitem, selbst aus dem Gefängnis heraus“, so die Tochter.