Werbung

München dominiert auch die Börsenliga

Wie Bayern München die Bundesliga, so dominieren die Münchner Unternehmen die Börsenliga. Der Börsenwert der in der bayrischen Hauptstadt ansässigen Dax-, MDax- und TecDax-Unternehmen mit Schwergewichten wie Allianz und Siemens summierte sich Mitte Mai auf über 330 Milliarden Euro.

Damit liegt die bayerische Landeshauptstadt nach einer Untersuchung der Strategieberatung Simon-Kucher & Partners in der Börsenliga uneinholbar vor der Konkurrenz.

Auf dem zweiten Platz folgt Bonn, dem Unternehmen wie die Deutsche Telekom und die Post einen Börsenwert von gut 110 Milliarden Euro verleihen. Die Plätze drei bis fünf belegen der Bayer-Firmensitz Leverkusen, die VW-Metropole Wolfsburg und Düsseldorf, der Sitz von Eon, Henkel und Metro.

Die Bundeshauptstadt Berlin taucht unter den Top 20 nicht auf. Sie verlor seit 2005 zehn Plätze im Ranking und gehörte damit zu den größten Absteigern im Städtevergleich. Nicht viel besser erging es Köln, das um neun Plätze absackte und inzwischen nur noch Rang 19 rangiert. Es reiche offenbar nicht aus, Millionenstadt oder gar Hauptstadt zu sein, um für Firmen ein attraktives Umfeld zu schaffen, betonte Simon-Kucher-Chef Georg Tacke. Auch die Banken-Metropole Frankfurt sackte um vier Plätze auf Rang 8 ab.

Ein klarer Aufsteiger ist dagegen Wolfsburg. Die Autostadt kletterte von Rang 13 im Jahr 2005 auf Rang vier im aktuellen Ranking. Leverkusen gelang der Sprung von Platz neun auf Platz drei. Beide Städte verdanken ihre gute Position allerdings lediglich einem starken Großunternehmen. Genauso geht es dem siebtplatzierten Walldorf, dem Hauptsitz des Software-Riesen SAP.

Für Tacke birgt diese Monokultur Risiken: «Die Städte sind quasi abhängig von einem einzigen Unternehmen. Gerät dies in Schwierigkeiten, ist auch die Top-Position der Stadt gefährdet.» München oder Düsseldorf mit zahlreichen Börsenunternehmen seien hier deutlich ausbalancierter aufgestellt.