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Nach Berichterstattung zum Freiburg-Mordfall: Heftige Kritik an der Tagesschau

Thorsten Schröder moderierte die Tagesschau am Samstagabend. (Bild: NDR/ Thorsten Jander)
Thorsten Schröder moderierte die Tagesschau am Samstagabend. (Bild: NDR/ Thorsten Jander)

Der Mord an der Freiburger Studentin Maria L. ist derzeit ein Hauptthema in den Nachrichten – am Wochenende wurde ein erst 17-jähriger Flüchtling als Tatverdächtiger gefasst. Der Umgang der Tagesschau in der ARD mit dem Mordfall sorgt allerdings für Kritik. Denn der Sender verzichtete am Samstagabend darauf, die Verhaftung ins Programm aufzunehmen.

Nachdem die Tagesschau ausgestrahlt wurde, hagelte es in den sozialen Medien empörte Kommentare. Viele Zuschauer wunderten sich über die Entscheidung, in der Sendung nicht über die neuerlichen Entwicklungen im Freiburger Mordfall zu berichten. Daraufhin postete der Sender auf Facebook folgenden Kommentar:

Doch die Kritik wurde nur noch massiver. „So ein Quatsch, der Fall erregt großes Interesse und die Bedeutung ist sicherlich nicht nur regional“, schreibt etwa Dominik Koch. Und das ist einer der harmloseren Kommentare. Andere User schreiben von Propaganda und einer lächerlichen Begründung. Zudem werden Vergleiche wie diese gezogen: „Aha – ein grausamer Tod nach einer Vergewaltigung geht also die Bürger nur regional an. Eine ein bisschen angekokelte Moscheentür ist aber nationaler Wichtigkeit? Wie menschenverachtend seid ihr eigentlich?“, kommentiert etwa Petra Ananda Grosche.

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Die von der Tagesschau vorgebrachten Begründungen, etwa den Schutz Minderjähriger, tun die meisten Nutzer als „lächerlich“ ab. Auch andere Medien äußern sich kritisch über die Entscheidung des Senders – zumal sogar ausländische Medien über die Festnahme berichtet hätten. Zudem werden Vorwürfe, mit dem Verschweigen von Fakten zum Täter der rechten Propaganda und deren „Lügenpresse“-Parolen zusätzliches Futter zu liefern, laut.

Bislang ist der Kommentar auf Facebook die einzige Reaktion der Tagesschau. Ob der Sender sich nach den massiven Reaktionen noch weiter zu seinen Beweggründen äußern wird, bleibt abzuwarten.

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