Nach Camp-Räumung: Flüchtlinge harren auf Bäumen in München aus

Ein Flüchtling sitzt auf einem Baum am Sendlinger Tor in München. Foto: Andreas Gebert

Nach der Räumung ihres Camps harren sechs Flüchtlinge auf zwei Bäumen in der Münchner Innenstadt aus. «Wir sind in Kontakt und verhandeln mit ihnen», sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstagmorgen.

Bisher konnten die Beamten die Flüchtlinge allerdings nicht dazu bewegen, von den Bäumen zu klettern. Das Camp hungerstreikender Flüchtlinge war am Mittwochabend mit einem Großaufgebot geräumt worden. Dabei seien die sechs Flüchtlinge auf die Bäume geklettert, hieß es. Das zuständige Kreisverwaltungsreferat ordnete den Einsatz laut Polizei an, da Ärzte bei den niedrigen Temperaturen eine Unterkühlung der Menschen befürchteten. Laut Polizei waren 500 Beamte im Einsatz. Die Gegend um das Lager wurde für den Verkehr gesperrt.

Die Flüchtlinge hatten ihren Hungerstreik vergangenen Samstag begonnen. Sie protestieren damit für ein Bleiberecht in Deutschland und gegen die Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften. Am Mittwoch verschärften die Flüchtlinge ihren Protest und verzichteten nicht nur aufs Essen, sondern auch auf Getränke.