Nach einem halben Jahrhundert taucht die verschollene "Minerve" auf dem Meeresgrund wieder auf

Sie ist wieder aufgetaucht - die "Minerve": Es war ausgerechnet das Jahr, in dem die Beatles ins "Yellow submarine" stiegen, als das französische U-Boot einfach abtauchte. Die "Minerve" war am 27. Januar 1968 mit 52 Besatzungsmitgliedern an Bord im Mittelmeer verschwunden. Unweit vom Heimathafen Toulon hatte es damals den letzten Funkkontakt mit dem U-Boot gegeben. Trotz Suchaktionen konnte die "Minerve" damals nicht gefunden werden. Auf Drängen von Angehörigen hatte Frankreichs Verteidigungsministerin Florence Parly die Suche wieder aufnehmen lassen. Die US-amerikanische Firma Ocean Infinity konnte die "Minerve" schließlich orten - in einer Tiefe von rund 2400 Metern, etwa 45 Kilometer vor Toulon. Die Verteidigungsministerin twitterte: "Wir haben gerade "La Minerve" entdeckt. Es ist ein Erfolg, eine Erleichterung und eine technische Meisterleistung. Ich habe einen Gedanken an die Familien, die so lange auf diesen Moment gewartet haben." Die Ministerin ordnete am Montag eine Gedenkveranstaltung für die 52 gestorbenen Besatzungsmitglieder auf hoher See an. Die Familien wüssten nun endlich, wo ihre Lieben geblieben sind. Die 700 Tonnen schwere "Minerve" war seit 1964 für die französische Marine im Einsatz. Sie sei ein sehr sicheres Boot gewesen, hatte ein früherer Kapitän zu Protokoll gegeben. Der letzte Kommandant, Andre Fauve, 33, hatte erst elf Tage vor dem Unglück seinen Dienst an Bord angetreten. Die Ursache für das Unglück ist bis heute unklar. Vielleicht kann sie nach Bergung des U-Bootes gefunden werden.