Nach Kampfjet-Abschuss: Steinmeier besorgt über Krise zwischen Türkei und Russland

Über syrischem Gebiet wurde ein russischer Kampfjet von türkischem Militär abgeschossen.

Nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets über der türkisch-syrischen Grenze zeigte sich Frank-Walter Steinmeier sichtlich bestürzt. Er sieht dadurch die Zusammenarbeit mit Russland gegen den IS in Gefahr. "Das kann bedeuten, dass wir nicht nur einen Rückschlag erleben werden, sondern dass der Hoffnungsschimmer, den wir gerade erst erarbeitet haben, zerstört wird", zitiert "Bild" den deutschen Außenminister.

Bei dem Abschuss der russischen Maschine über syrischem Gebiet durch türkische F-16-Jets, kam ein Pilot ums Leben, von dem zweiten fehlt bisher jede Spur. Russlands Präsident Wladimir Putin bezeichnete die Tat im Staatsfernsehen als einen "Stoß in den Rücken". Und nicht nur das: "Wir werden nicht dulden, dass solche Verbrechen, wie das heutige begangen werden", drohte Putin weiter.

Die Beziehung zwischen Russland und der Türkei ist derzeit zum Zerreißen gespannt. Jede Seite sieht sich aktuellen Medienberichten zufolge im Recht: Da die Grenze NATO-Gebiet ist, kann die Türkei Hilfe seiner Bündnispartner anfordern. Wie unter anderem "Bild" berichtet, habe Erdogan bereits den NATO-Rat kontaktiert. Der türkische Ministerpräsident Davutoglu rechtfertigte den Abschuss mit den Worten: "Zum Schutz der Grenze ist die Türkei zu jeder Art von Aufopferung und Maßnahme bereit." Zuspruch gab es dafür seitens der US-Regierung.

Steve Warren, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, teilte zudem mit, dass das amerikanische Militär mit anhören konnte, dass türkische Kampfkräfte den russischen Kampfjet "zehn Mal" gewarnt hätten. Per Funk haben die Amerikaner angeblich "alles hören können, was passiert ist". Die US-Streitkräfte bestätigten aber auch, dass sich der russische Kampfjet des Typus SU-24 nur wenige Sekunden im türkischen Luftraum befunden habe. Obama habe zudem mit Erdogan telefoniert und abgesprochen, dass die Krise mit Russland so schnell wie möglich entschärft werden müsse und der Abschuss eine einmalige Tat bleibe.

Bild-Copyright: Reuters