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Nach Kursänderung zu „DACA“: Enttäuschte Anhänger verbrennen ihre Trump-Mützen

Früher Symbol der Unterstützung, heute eines des Protests: Donald Trump mit einer „Make America Great Again“-Mütze. (Bild: AP Photo)
Früher Symbol der Unterstützung, heute eines des Protests: Donald Trump mit einer „Make America Great Again“-Mütze. (Bild: AP Photo)

Viele Stammwähler von Donald Trump sind mit den Entscheidungen ihres Präsidenten unzufrieden. Auf Twitter und in anderen sozialen Netzwerken machen sie ihrem Ärger Luft. Vor allem eine Initiative des Donald Trumps macht sie wütend.

Entrüstungsstürme ist Donald Trump gewöhnt. Doch nun droht dem Präseidenten Kritik von einer Gruppe, die er eigentlich auf seiner Seite hatte. Viele seiner Wähler aus dem rechten Spektrum begehren gegen ihn auf und verbrennen symbolisch „Make America Great Again“-Mützen.

“Make America Great Again” (dt. Macht Amerika wieder großartig) war der Spruch, mit dem Trump im Wahlkampf angetreten war. Damit verknüpft war auch eine politische Offensive gegen die bisherige Einwanderungspolitik. So forderte Trump den Bau einer Mauer zu Mexiko – für die Mexiko selbst die Kosten tragen sollte – und das Ende eines Programms, das illegalen Einwanderern, die bereits als Minderjährige in die USA gekommen waren, Rechtssicherheit verschaffen sollte.

Letzteres war von seinem Vorgänger Barack Obama per Dekret initiiert worden. Das ist eine präsidiale Verfügung, die von einem Präsidenten genauso leicht wieder aufgehoben werden kann, wie sie eingeführt wurde. Das Programm erlaubt es illegalen Einwanderern, die nicht älter als 16 Jahre alt waren, als sie in die USA eingereist sind, eine Arbeitserlaubnis und ein Bleiberecht zu erhalten, sofern sie nicht straffällig geworden sind. DACA zeigte sich erfolgreich – 90 Prozent der Antragstellen haben heute einen Job, studieren oder sind im Militär tätig.

Nachdem Trump Anfang September ankündigte, DACA zu beenden, sieht es nun anders aus. Er twitterte: „Möchte wirklich irgendwer, dass ich gute, gebildete und erfolgreiche junge Leute rauswerfe, die arbeiten und von denen manche im Militär dienen?“

Mitte letzter Woche kam dann hinzu, dass Donald Trump offensichtlich plane, DACA in ein Gesetz umzuwandeln: Das hieße, dass das Programm nicht mehr einfach so gekippt werden könnte. Hierfür arbeitet Donald Trump mit seinen politischen Konkurrenten, den Demokraten zusammen. Und das gefällt einem Teil seiner Wählerschaft gar nicht. Um ihrer Wut Ausdruck zu verleihen, verbrennen sie die Mützen, die sie einstmals als Symbol ihrer Unterstützung trugen.

Der Hashtag dazu #burnmyMAGAhat zeigt zahlreiche Videos mutmaßlicher Trump-Unterstützer und ihrer brennenden Mützen. Twitter-Nutzer Luis Withrow etwa sagt, bevor er sein Cap anzündet: „Entweder du legst den Sumpf trocken, oder du wirst Amerika nie wieder großartig machen.“ Der Sumpf meint den etablierten und seiner Ansicht nach zu liberalen Politbetrieb. Vorher bezieht auch er sich auf DACA.

Hinzu kommt, dass auch andere Vorhaben Trumps zu scheitern scheinen. Die Mauer zu Mexiko scheint keine Finanzierung zu erhalten, das Einreiseverbot für Menschen aus bestimmten muslimischen Staaten ist im letzten Anlauf gescheitert und auch die Gesundheitsvorsorge, die Obama eingeführt hat und vielen rechten Amerikanern ein Dorn im Auge ist, existiert immer noch.