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Nach Messerattacke: Französische Gefängniswärter protestieren

Nach dem Angriff auf mehrere Justizangestellte in einem Gefängnis in Nordfrankreich ist der Direktor der Haftanstalt zurückgetreten. Mehrere französische Gewerkschaften hatten aus Protest für diesen Montag zu einem Streik aufgerufen. In der vergangenen Woche hatte ein deutscher Islamist im Hochsicherheitsgefängnis von Vendin-le-Vieil drei Aufseher mit einem Küchenmesser und einer Schere angegriffen und leicht verletzt. Offenbar wollte mit der Attacke ein neues Verfahren in Frankreich auslösen, um eine Auslieferung in die USA zu verhindern. Bei dem Häftling handelt es sich um Christian Ganczarski aus Duisburg, der 2009 von einem Pariser Gericht wegen eines Terroranschlags auf der tunesischen Ferieninsel Djerba verurteilt worden war. Bei dem Anschlag 2002 auf eine Synagoge waren 21 Menschen getötet worden, darunter 14 deutsche Touristen. Ganczarski stand kurz vor Ende seiner Haftstrafe in Frankreich. Er wird aber auch von den USA gesucht - nach Ende der Strafe würde sich damit die Frage stellen, ob er dorthin ausgeliefert wird. Die USA fordern von Frankreich die Auslieferung des mutmaßlichen ehemaligen Mitarbeiters von Oussama ben Laden, um ihn wegen der Terroranschläge vom 11. September 2001 vor Gericht zu stellen. Trotz der Rückstrittsankündigung, wollen die französischen Gefängniswärter ihre Protestaktionen aufrechterhalten, um gegen die schwierigen Arbeitsbedingungen in Frankeichs überfüllten Gefängnissen zu demonstrrieren. In Frankreich gibt es etwa 70.000 Häftlinge und 27.800 Aufseher.