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Nach Skandal-Sendung: Staatsanwaltschaft leitet Vorermittlungen gegen Anne Will ein

Anne Will diskutierte am Sonntagabend mit der Muslimin Nora Illi – eine Rechtsanwältin stellte Strafanzeige (Bild: dpa)
Anne Will diskutierte am Sonntagabend mit der Muslimin Nora Illi – eine Rechtsanwältin stellte Strafanzeige (Bild: dpa)

Die Staatsanwaltschaft Hamburg beschäftigt sich mit dem Fall Anne Will: Vorermittlungen sollen ergeben, ob ein begründeter Anfangsverdacht für eine Straftat besteht.

Eine Rechtsanwältin hatte nach der Sendung am vergangenen Sonntagabend Strafanzeige gestellt: Zu Gast bei Anne Will war die Schweizer Muslimin Nora Illi, die sich im Gespräch unter anderem positiv zur Terrorgruppe IS geäußert hatte. Die Talkshow-Moderatorin und ihr Team müssen sich der Anzeige zufolge jetzt mit dem Tatbestand der Volksverhetzung auseinandersetzen.

Eine Behördensprecherin gab nun laut „Focus“ bekannt, dass die Anzeige der Neuruppiner Anwältin derzeit geprüft werde. Bei Zweifeln oder Unklarheiten wird zunächst ein Vorermittlungsverfahren eingeleitet – sollte sich daraus ein Anfangsverdacht ergeben, komme es zu einem förmlichen Verfahren. Erst danach entscheide die Behörde, ob tatsächlich Anklage eröffnet wird.

Anne Will und das Erste verteidigen derweil ihre Entscheidung: „Wir wussten, was wir tun, wenn wir Frau Illi einladen“, heißt es in einem Statement für „Die Zeit“. In der Sendung mit dem Titel „Mein Leben für Allah – Warum radikalisieren sich immer mehr junge Menschen?“ sei es aus journalistischer Sicht wichtig gewesen, auch diese Meinung aufzunehmen. Die Grenze des Diskutierbaren sei erreicht, wenn zu Gewalt aufgerufen wird – dies sei jedoch nicht passiert.