Nach Stimmverlust durch "seltenste Krankheit der Welt": Zwillinge können wieder sprechen

Computer beendet vierjähriges Schweigen

Die Krankheit, an der Kirstie und Catherine Fields leiden, gilt als die seltenste der Welt. Die Zwillinge aus Wales sind die einzig bekannten Fälle, weshalb die „Fields-Krankheit“ nach ihnen benannt wurden. Im Zuge des ungewöhnlichen Muskelleidens verloren die beiden Mädchen vor vier Jahren ihre Stimme. Pünktlich zu ihrem 18. Geburtstag können die Geschwister dank eines Computers nun wieder sprechen.

Über dieses Geburtstagsgeschenk werden Kirstie und Catherine Fields wohl noch lange reden – im wahrsten Sinne. Die eineiigen Zwillinge aus Llanelli, Südwales, bekamen zu ihrem 18. Geburtstag einen Computer geschenkt, der es ihnen möglich macht, wieder miteinander zu sprechen. „Dank unserer Kommunikationshilfen hat sich uns eine ganz neue Welt erschlossen“, so Catherine laut der britischen Tageszeitung „Daily Mail“.



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Vor vier Jahren verloren Catherine und ihre Schwester ihre Stimmen. Die Sprachstörung geht zurück auf die „Fields“-Krankheit: Kirstie und Catherine Fields sind die einzig bekannten Fälle, die von dem Leiden betroffen sind, es wurde deshalb nach ihnen benannt. Erste Hinweise auf die seltene neuromuskuläre Erkrankung fanden Ärzte, als die Geschwister vier Jahre alt waren, berichtet die „BBC“. Die Mädchen hatten aufgrund degenerativer Veränderungen der Muskulatur vermehrt Bewegungsschwierigkeiten. Mit neun Jahren benötigten sie schließlich Gehhilfen. Mittlerweile sitzen die Geschwister im Rollstuhl. Am Tag erleiden die beiden mehr als 100 unkontrollierbare und schmerzhafte Muskelkrämpfe, so die „Daily Mail“.

Der Muskelschwund macht auch vor ihren Stimmbändern nicht Halt: „Früher haben wir immer nachts geredet und über das Leben philosophiert“, erzählt Catherine. „Kirstie war die Lautere und plapperte die ganze Nacht. Aber dann verloren wir zeitgleich unsere Stimme, und es war schwierig, miteinander und mit der Familie und Freunden zu kommunizieren.“

Diese Zeiten sind nun passé. Mit Hilfe ihres Computers können die Mädchen wieder drauflos quatschen. Damit ihre Freunde sie problemlos auseinander halten können, wählte Kirstie bei ihrem Sprachcomputer einen australischen, Catherine dagegen einen amerikanischen Akzent.  „Ich kann alles sagen, was ich schon lange mal aussprechen wollte. Eine der ersten Fragen, die ich stellte, war: ‚Mama, haben Papa und du noch Sex?‘“, so Kirstie verschmitzt. Auch ihren Lieblingssänger, Harry Styles von der Boygroup „One Direction“, haben die Mädchen schon ausführlich diskutiert.

Und ihre Eltern sind froh, dass ihre Töchter solche Fragen stellen können. „Ich bin begeistert, dass sie wieder eine Stimme haben“, so Lyn Field. „Jetzt können sie miteinander diskutieren und streiten. Sie können hier sitzen und einfach plaudern.“ Es mache sie unglaublich stolz, dass ihre Mädchen ihrem Schicksal so trotzen. Und wie zum Beweis sagt Kirstie per Sprachcomputer: „Habt kein Mitleid mit uns. Das Leben ist zu kurz. Niemand lebt ewig. Seid glücklich und lächelt.“




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