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Nach Zeitspiel-Geständnis: Schiedsrichter geht auf FC Bayern los

Jeder tut es, aber keiner spricht offen darüber: Der FC Bayern München hat gegen den FC Liverpool in der Champions League zum Ende der Partie Zeitspiel betrieben. Dass Trainer Niko Kovac das offen zugab, hat zu Kritik von Ex-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer geführt.

Javi Martinez nahm gegen den FC Liverpool Zeit von der Uhr. (Bild: Getty Images)
Javi Martinez nahm gegen den FC Liverpool Zeit von der Uhr. (Bild: Getty Images)

“Eigentlich muss da etwas von der UEFA oder in der Bundesliga kommen, wenn so etwas publik wird”, forderte Kinhöfer in der Bild eine Bestrafung der Münchner. Kovac hatte nach dem Liverpool-Spiel angegeben, dass Javi Martinez einen Krampf vortäuschte, um etwas Zeit von der Uhr zu nehmen.

Gleiches habe Kingsley Coman gegen Hertha BSC getan. “Wir wissen alle, wie es ist, es ist kurz vor Ultimo, da versucht man ein bisschen Zeit zu schinden”, sagte Kovac mit überraschender Ehrlichkeit.


Kinhöfer: “FC Bayern hat so etwas nicht nötig”

Für Kinhöfer, der lange in der Bundesliga als Unparteiischer aktiv war, ein Unding: “Mich regt so was auf. Das ist eine Unsportlichkeit und konterkariert den Fair-Play-Gedanken. Bayern hat so etwas nicht nötig. Ich halte es einfach nur für schlecht.”

In Anspielung auf die zurückliegende Pressekonferenz des FC Bayern, in der die Vorstandsebene die aus ihrer Sicht unfaire Berichterstattung kritisierte, fügte Kinhöfer an: “Sie geben eine Pressekonferenz über Menschenrechte und Moral, legen dann auf dem Platz so ein Verhalten an den Tag – das passt einfach nicht zusammen.“

Kovac verteidigt Zeitspiel: “Die sollen clever sein und wir unfair”

An der offenen Äußerung von Kovac scheiden sich die Geister. Der Bayern-Trainer sprach letztlich nur das aus, was viele Mannschaft zwar betreiben, aber niemals zugeben würden. Das stellte der FCB-Trainer auch am Donnerstag nochmals klar.

“Ich habe Atlético gegen Juventus gesehen, da waren wir ein Kindergeburtstag gegen. Und die sollen dann clever sein und wir unfair”, ordnete der Kroate ein. Für ihn sei das Zeitspiel “Teil des Spiels” und damit nur normal. Aktuell scheint es auch unwahrscheinlich, dass die UEFA nach den ehrlichen Worten zu einer Strafe greift.

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