Nachhaltige Investments - Umfrage zeigt: Interesse an nachhaltigen Geldanlagen sinkt deutlich
Das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland ist in den letzten zwei Jahren stark gesunken. Lediglich 21 Prozent investieren tatsächlich in solche Produkte. Doch die Angebote wandeln sich.
Laut einer repräsentativen Verivox-Umfrage war das Interesse an nachhaltigen Investments vor zwei Jahren noch wesentlich höher. 2022 gaben 79 Prozent der Befragten an, sich für nachhaltige Geldanlagen zu interessieren. Aktuell ziehen nur noch 69 Prozent der Befragten nachhaltige Finanzprodukte in Betracht – ein Rückgang um 10 Prozentpunkte im Vergleich zu 2022. Besonders alarmierend: Auch die Zahl der aktiven Investoren ging von 24 auf 21 Prozent zurück.
Interesse an nachhaltigen Geldanlagen um 10 Prozentpunkte gesunken
„Das Interesse an nachhaltigen Finanzprodukten wird stark von der Nachrichtenlage beeinflusst“, erklärt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. Vor zwei Jahren waren Themen wie der Klimaschutz und die Energiewende gesellschaftlich weit präsenter. Heute erachten nur noch 20 Prozent der Deutschen diese als besonders dringlich.
Nachhaltige Finanzprodukte bleiben wichtig
Trotz des Rückgangs betont Maier, dass nachhaltige Geldanlagen keine Nische mehr sind. „Viele Menschen möchten mit ihrem Geld nicht nur eine Rendite erzielen, sondern gleichzeitig etwas Positives bewirken“, so Maier. Tatsächlich wären 65 Prozent der Befragten bereit, eine geringere Rendite in Kauf zu nehmen, solange ihre Investments nachweislich ökologische, soziale und ethische Standards erfüllen.
Wichtig: Faire Arbeitsbedingungen und Tierschutz
Auf die Frage nach den wichtigsten Nachhaltigkeitskriterien für Finanzprodukte gaben 40 Prozent der Befragten an, dass faire Arbeitsbedingungen für sie oberste Priorität haben. Rund ein Drittel setzt den Fokus auf den Verzicht von Tierversuchen und den schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen. Investitionen in erneuerbare Energien sind für 30 Prozent besonders wichtig.
Kontroverse Wirtschaftszweige wie die Rüstungsindustrie oder fossile Energieträger lehnt ein erheblicher Teil der Befragten ab. 22 Prozent möchten Investments in die Rüstungs- und Waffenindustrie vermeiden, 13 Prozent sprechen sich gegen Investitionen in fossile Brennstoffe wie Öl und Gas aus.
Unsicherheit durch mangelnde Standards bei nachhaltigen Finanzprodukten
Ein Problem bleibt laut Maier die fehlende Transparenz bei nachhaltigen Finanzprodukten. „Viele Menschen wissen nicht genau, ob ihre Anlage wirklich den Nachhaltigkeitskriterien entspricht“, so Maier. In der Umfrage äußerten sich 23 Prozent der Befragten unsicher darüber, ob die Produkte, in die sie investiert haben, nachhaltige Standards erfüllen.
Für Anleger bietet das FNG-Siegel eine hilfreiche Orientierung bei der Auswahl von nachhaltigen Finanzprodukten. Doch auch hier gelten unterschiedliche Maßstäbe, weshalb es für Investoren wichtig bleibt, sich vorab genau zu informieren.
Fazit: Nachhaltige Geldanlagen im Wandel
Die Umfrage zeigt, dass nachhaltige Geldanlagen weiterhin im Fokus vieler Menschen stehen, auch wenn das Interesse daran insgesamt gesunken ist. Fehlende Transparenz und uneinheitliche Standards erschweren jedoch die Entscheidung für nachhaltige Investments. Anleger sollten deshalb vor einer Investition genau prüfen, ob die Produkte ihren ethischen Ansprüchen genügen.
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