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Nachrichten-Rückblick am Abend: Die wichtigsten News vom 19. Februar 2019

Bernie Sanders will in US-Präsidentenwahl 2020 kandidieren. Mode-Ikone Karl Lagerfeld ist tot. Lawine verschüttet mehrere Menschen im Schweizer Crans Montana. Gerichtsurteil: Nicht beantragter Urlaub verfällt nicht automatisch. Und: Gericht weist Schadenersatzforderung von VW-Kunde ab.

Nach 2016: Bernie Sanders will erneut für das Amt des US-Präsidenten kandidieren

Bernie Sanders will 2020 bei der US-Präsidentschaftswahl kandidieren. (Foto: Alex Brandon/AP/dpa)
Bernie Sanders will 2020 bei der US-Präsidentschaftswahl kandidieren. (Foto: Alex Brandon/AP/dpa)

Er mischt die Konkurrenz im Feld der demokratischen Bewerber für die US-Präsidentenwahl auf: Der unabhängige Senator Bernie Sanders will 2020 erneut als Kandidat antreten. Das verkündete der 77-Jährige am Dienstag auf Twitter. Er wolle eine “nie da gewesene historische Graswurzelbewegung” in Gang setzen.

Der Senator für den Bundesstaat Vermont, der sich selbst einen demokratischen Sozialisten nennt, war 2016 im Vorwahlkampf der Demokraten im Rennen gegen Hillary Clinton gescheitert. Seine Ankündigung für einen zweiten Anlauf verband Sanders mit scharfen Worten an Amtsinhaber Donald Trump. Er sei ein Lügner, Rassist und Sexist.

Sanders reiht sich nun ein in ein diesmal sehr großes und vielfältiges Bewerberfeld bei den Demokraten, das zum größten in der Geschichte der Partei werden könnte. Elf Demokraten haben bereits die Hand gehoben, darunter die linke Senatorin Elizabeth Warren, ihre Senatskollegen Kamala Harris, Cory Booker, Amy Klobuchar und Kirsten Gillibrand. Die kommenden parteiinternen Vorwahlen der Demokraten beginnen erst Anfang 2020.

Chanel-Kreativdirektor Karl Lagerfeld ist tot

Modezar Karl Lagerfeld ist tot. (Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa)
Modezar Karl Lagerfeld ist tot. (Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa)

Er hat Modegeschichte geschrieben. Nun ist der Modezar Karl Lagerfeld gestorben, wie der Konzern Chanel am Dienstag in Paris mitteilte. Nach eigenen Angaben kam Lagerfeld 1935 in Hamburg zur Welt – demnach wäre er 83 Jahre alt geworden. Als Geburtsjahre werden allerdings auch 1933 und 1938 gehandelt.

Lagerfeld hat mehr als ein halbes Jahrhundert die Mode mitbestimmt. Mitte der 50er Jahre begann er in Paris große Couture-Häuser wie Balmain, Patou, Chloé oder Fendi zum Erfolg zu führen. Er habe sich schon immer für Kleider interessiert, ohne zu wissen, dass man das Mode nenne, sagte Lagerfeld einmal in einem seiner zahlreichen Interviews.

Als Kreativdirektor übernahm er 1983 Chanel. Ein Wechsel, der für das französische Modehaus wegweisend war. Bis zu seinem Tod war er für das Modehaus tätig. Die Modewelt sorgte sich um Lagerfeld, seitdem er im Januar nicht bei der Chanel-Modenschau in Paris auftgetreten war.

Lawine verschüttet mehrere Menschen in Crans Montana

Im Crans-Montana-Gebiet verschüttete eine Lawine mehrere Menschen. (Foto: Getty Images/FABRICE COFFRINI)
Im Crans-Montana-Gebiet verschüttete eine Lawine mehrere Menschen. (Foto: Getty Images/FABRICE COFFRINI)

Im Skigebiet von Crans Montana in den Schweizer Alpen ist eine Lawine am Dienstag auf eine Skipiste niedergegangen. Mehrere Menschen seien verschüttet worden, teilte die Kantonspolizei mit.

Nähere Einzelheiten lagen zunächst nicht vor, wie eine Sprecherin sagte. Crans Montana ist ein populärer Skiort im Kanton Wallis. Das Wetter lockte dort am Dienstag unter wolkenlosem Himmel viele Schneesportler an.

Gerichtsurteil: Nicht genommener Urlaub verfällt nicht automatisch

Das oberste deutsche Arbeitsgericht hat heute ein Urteil in Sachen nicht genommenem Urlaub gefällt. (Foto: Michael Reichel/dpa)
Das oberste deutsche Arbeitsgericht hat heute ein Urteil in Sachen nicht genommenem Urlaub gefällt. (Foto: Michael Reichel/dpa)

Arbeitgeber müssen ihre Beschäftigten künftig auffordern, noch nicht beantragten Urlaub zu nehmen und darauf hinweisen, dass er sonst verfällt. Das hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) am Dienstag in Erfurt entschieden und damit EU-Recht in deutsches Recht integriert.

“Arbeitnehmer können jetzt prüfen, ob sie vielleicht doch noch Anspruch auf Urlaub haben, von dem sie dachten, er sei verfallen”, sagte Oliver Klose, Sprecher beim Bundesarbeitsgericht nach der Urteilsverkündung. Allerdings ließen die Erfurter Richter offen, ob der Anspruch auch verjähren kann.

Arbeitgeber müssen ihre Angestellten “klar und rechtzeitig” auf nicht genommenen Urlaub hinweisen, wie der vorsitzende BAG-Richter Heinrich Kiel in Erfurt sagte. Wann ein Hinweis rechtzeitig kommt – dazu trafen die Bundesrichter noch keine Entscheidung. “Dieser Punkt wird die Rechtssprechung in Zukunft sicher noch beschäftigen”, sagte Klose. Die Bundesarbeitsrichter äußerten sich während der Verhandlung ähnlich.

Dieselskandal: VW-Kunde geht in Revision

Christa Niestroj, Vorsitzende Richterin und Vizepräsidentin am Oberlandesgericht Braunschweig, musste einen VW-Kunden jetzt enttäuschen – zumindest vorläufig. (Foto: Holger Hollemann/dpa)
Christa Niestroj, Vorsitzende Richterin und Vizepräsidentin am Oberlandesgericht Braunschweig, musste einen VW-Kunden jetzt enttäuschen – zumindest vorläufig. (Foto: Holger Hollemann/dpa)

Im VW-Dieselskandal rückt ein Verfahren am Bundesgerichtshof näher. Das Oberlandesgericht Braunschweig wies die Klage eines Autobesitzers ab, der sich im Dieselskandal von VW betrogen fühlt. Weil das Gericht aber eine Revision zuließ, könnte der Fall Signalwirkung bekommen.

Das Oberlandesgericht Braunschweig wies am Dienstag die Schadenersatzforderung eines VW-Kunden zurück, ließ aber eine Revision zu. Der Kläger hatte am OLG Braunschweig Schadenersatz für sein 2010 für rund 41 000 Euro gekauftes Auto gefordert.

Weil Vertreter des Rechtsdienstleisters Myright umgehend den Schritt vor das oberste deutsche Zivilgericht ankündigten, könnte der Fall zum ersten Diesel-Verfahren gegen die Volkswagen AG werden, das vom Bundesgerichtshof verhandelt wird. Die Zulassung der Revision in Braunschweig interpretierte Myright-Vertreter Jan-Eike Andresen als Erfolg. Damit bekomme das Verfahren grundsätzliche Bedeutung im Abgas-Skandal für die rund 2,6 Millionen betroffenen Autofahrer mit manipuliertem VW Diesel in Deutschland.

Mit Material der dpa