Höchste Zahl an Corona-Patienten auf Intensiv seit rund zwei Monaten

Erstmals seit Anfang Februar liegen in Deutschland wieder mehr als 4.000 Corona-Patienten auf der Intensivstation.

Belegtes Intensivbett eines Berliner Krankenhauses. (Bild: Reuters)
Belegtes Intensivbett eines Berliner Krankenhauses. (Bild: Reuters)

BERLIN (dpa) - Erstmals seit Anfang Februar liegen in Deutschland wieder mehr als 4.000 Corona-Patienten auf der Intensivstation. So wurden am Ostersonntag 4.051 Menschen intensivmedizinisch behandelt, wie die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) in ihrem täglichen Corona-Bericht schreibt (Stand 4.4., 12.15 Uhr). Das sind 133 Patienten mehr als am Vortag. Rund 55 Prozent der Covid-Patienten auf Intensivstation werden invasiv beatmet.

Mediziner und Wissenschaftler fordern harten Lockdown

Anfang Januar erreichte die Zahl der Covid-Intensivpatienten einen Höhepunkt mit mehr als 5.500 Fällen. Mit dem Abschwellen der zweiten Welle ging diese Zahl deutlich zurück, Anfang März waren es weniger als 3.000 Patienten. Mit der steigenden Zahl an Neuinfektionen in der dritten Welle geht auch die Zahl der Intensivpatienten wieder nach oben. Dies geschieht mit Verzögerung, auch weil zwischen einer Infektion und einer Einlieferung ins Krankenhaus einige Zeit vergeht.

Mediziner und Wissenschaftler fordern seit Tagen eindringlich einen harten Lockdown, um die Infektionszahlen zu drücken und dadurch auch den Druck von den Kliniken zu nehmen. Wenn sich der derzeitige Trend fortsetze, "sind wir in weniger als vier Wochen an der regulären Kapazitätsgrenze angelangt", sagte Christian Karagiannidis kürzlich der "Rheinischen Post". Er ist wissenschaftlicher Leiter des Divi-Intensivregisters.

Corona: Mehr als 12.000 Neuinfektionen in Deutschland

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Sonntagmorgen eine Sieben-Tage-Inzidenz von 127,0. Damit ist Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche etwas niedriger als noch am Freitag (134,0). Allerdings sind die Corona-Zahlen des RKI über die Ostertage kein verlässlicher Gradmesser für das Infektionsgeschehen, unter anderem weil weniger getestet und weniger gemeldet wird. Die vom RKI registrierten Zahlen fallen dadurch also tendenziell niedriger aus.

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