Nachtgestalten: Obdachlose: Eine Flasche Selters kann ein Leben retten!

Berlin. Ich wiederhole mich hier gelegentlich. Gute zwölf Monate ist es her, da lautete die Überschrift zu meiner Kolumne: „Kein Sommer für Weicheier“. Es ging um Hilfen für obdachlose Menschen im Sommer und Möglichkeiten, wie wir sie konkret unterstützen können.

Und wieder sticht der Planet wie Harry und wieder bitte ich Sie, achtet auf die Menschen, kommt bitte aus dem Knick. Es ist ja sonst schon schwer, Covid-19 machte alles noch schwerer. Und nun fährt die Sonne den hilflosen Menschen in die Glieder, gefährdet sie, gar nicht so selten sind die Bedingungen sogar lebensgefährlich.

Betteln ist bei diesen Temperaturen besonders anstrengend. Das Sammeln von Flaschen auch. Das aber ist der Job von vielen und dem gehen sie auch nach, einige sogar zwölf Stunden am Tag. Die Sonne knallt dir heftig auf den Kopf, macht Geist und Körper mürbe. Ich deute das nur an, denn die Bilder sind furchtbar: Da liegen Menschen alkoholerkrankt und hilflos über Stunden komatös und ungeschützt in der Sonne. Sie überleben das meist, drei Tage später aber ziehen sie sich die Haut von den Gliedern, Auswirkungen ihrer schweren Verbrennungen.

Wir kämpfen doch gerade alle mit den Bedingungen. Wir ziehen morgens unsere Vorhänge zu, alles in der Hoffnung, es möge abends doch etwas kühler in unserer Wohnung sein. Alte Menschen kämpfen besonders. Und hier eine ganz einfache Wahrheit: Auch viele obdachlose Menschen sind alt. Viele sind auch körperlich behindert. Und wenn sie auf der Straße leben, sind sie dem Wetter r...

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