Nacktbaden in Deutschland: Was ist erlaubt, was nicht?

An FKK-Stränden ist Badekleidung verboten – außer man holt sich etwas von der Imbissbude. (Bild: Tyler Stableford/ Aurora Outdoor Collection/ Getty Images)
An FKK-Stränden ist Badekleidung verboten – außer man holt sich etwas von der Imbissbude. (Bild: Tyler Stableford/ Aurora Outdoor Collection/ Getty Images)

Oben ohne und komplett ohne Kleidung baden gehen vermittelt das Gefühl von Freiheit – und verhindert weiße Bikini- oder Badehosenabdrücke auf dem Körper. Wo darf man hierzulande teilweise und komplett blank ziehen, und was ist im heimischen Garten oder auf dem Balkon beim Sonnen gestattet?

FKK und oben ohne ist in Deutschland – im Gegensatz zu Ländern wie Thailand oder der Türkei – erlaubt, aber nicht überall. Das heißt, man kann dafür sogar bestraft werden.

FKK-Strände und eigene Bereiche an Seen für FKK-Freundinnen und -Freunde sind mit entsprechenden Schildern ausgewiesen (auch als “Nudist Beach”). Oben ohne am Strand oder See liegen ist meist erlaubt, außer eine Beschilderung untersagt das Ablegen des Bikini-Oberteils. Auch in Hotels sollte man auf die Badeordnung achten: Ist von allen Badegästen Badekleidung zu tragen?

Für die Städte und Gemeinden gelten jeweils eigene Verordnungen, etwa für Baggerweiher, Parks oder Flussufer. An der Isar in München beispielsweise ist oben ohne baden laut Badekleidungsverordnung explizit erlaubt. In Frankfurter Parks wird FKK toleriert, solange sich keiner gestört fühlt. Am besten einen Platz suchen, wo hohe Gräser wachsen.

Wenn sich jemand außerhalb der ausgewiesenen FKK-Zonen oder genehmigten Oben-ohne-Bereiche durch nackte weibliche Oberkörper oder Nudisten belästigt fühlt und den Ordnungsservice oder die Polizei einschaltet, muss man gegebenenfalls ein Bußgeld zahlen – für die Ordnungswidrigkeit nach dem Ordnungswidrigkeitengesetz (OWiG) wegen Belästigung der Allgemeinheit §118. Die Erregung öffentlichen Ärgernisses dagegen setzt sexuelle Motive voraus und ist eine Straftat.

Wichtig zu wissen

An FKK-Stränden gibt es aus Rücksicht auf die Intimsphäre und aus hygienischen Gründen gewisse Baderegeln bezüglich der Freikörperkultur. Dazu zählen zum Beispiel: andere nicht lange anstarren, keine Fotos von Fremden machen, nicht nackt zum Essenholen gehen, und sich nicht nackt auf Stühle setzen.

FKK im eigenen Garten oder auf dem Balkon

In diesen privaten Bereichen ist FKK grundsätzlich erlaubt – wenn im Mietvertrag oder der Hausordnung nichts Gegenteiliges steht. Allerdings ist auch auf dem Balkon und im heimischen Garten darauf zu achten, dass sich andere nicht gestört fühlen. Sichtschutz wie hohe Hecken, Markisen oder ähnliches können verhindern, dass Nachbarn, Anwohner oder Passanten Anstoß an (halb) nackten Körpern nehmen.

Fazit

Es gibt viele Orte in Deutschland, wo FKK und oben ohne sonnen und baden möglich sind. Sogar nackt wandern und nackt Rad fahren ist nicht explizit verboten. Beim Ausleben der körperlichen Freiheit sollte man aber darauf achten, dass andere sich nicht von der Freizügigkeit gestört fühlen, dann gibt es keine Probleme mit anderen Badegästen, Nachbarn oder dem Gesetz.