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Nahost-Konferenz in Paris: Macron fordert Israel zu humanitärer Waffenruhe in Gaza auf

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat eine Nahost-Konferenz organisiert, auf der ein Waffenstillstand und konkrete Antworten für die dramatische Lage der Menschen in Gaza ausgearbeitet werden sollen. Allerdings nimmt Israel nicht an dem Treffen in Paris teil.

"Überschwappen des Konflikts verhindern"

Zum Auftakt erklärte Macron: "Die Situation ist ernst und verschlimmert sich mit jedem Tag weiter. Unmittelbar gilt es, am Schutz der Zivilbevölkerung zu arbeiten, deshalb ist eine humanitäre Waffenruhe dringend vonnöten. Und wir müssen an einem Waffenstillstand arbeiten, damit dieser ermöglicht wird."

Der Generaldirektor der UNRWA, der Schweizer Philippe Lazzarini, warnte: "Wir müssen es schaffen, vom Rand des Überschwappen des Konflikts zurückzutreten, bevor es zu spät ist." Lazzarini stimmte mit Macron überein, dass die Stabilität der Region im Interesse aller liege. Es sei auch für Israel von Vorteil, eine Lösung zu finden, in der Israelis und Palästinenser Seite an Seite leben könnten.

Schon seit Wochen fordert die UNO eine bessere Versorgung der 2,3 Millionen Menschen, die im Gazastreifen leben.

"Kampf gegen den Terrorismus kann nicht ohne Regeln sein"

Macron erinnerte Israels Regierung an ihre Verantwortung als Demokratie, das internationale Recht zu achten und die Zivilbevölkerung zu schützen.

"Der Kampf gegen den Terrorismus kann niemals ohne Regeln sein. Israel weiß das. Die Falle des Terrorismus ist für uns alle dieselbe: der Gewalt nachzugeben und unsere Werte aufzugeben".

Israel bestreitet die humanitäre Krise in Gaza

Israel bestreitet, dass es in Gaza eine humanitäre Krise gibt. Die Armee hatte die Bewohnerinnen und Bewohner des Nordens des Gazastreifens dazu aufgefordert, diesen Teil des Gebiets zu verlassen und in den Süden zu gehen. In Gaza-Stadt - im Norden - kämpft Tsahal mit Soldaten und Panzern im Zentrum gegen die Hamas.

Allerdings wird auch der Süden des Gazastreifens weiter bombardiert.

Regierungschef Benjamin Netanjahu lehnt jeden Waffenstillstand ab, solange die 240 von der Hamas nach Gaza verschleppten Geiseln nicht freigelassen werden.