Nahverkehr in Berlin: Warum die S-Bahn in Berlin so verspätet ist

Eine S-Bahn gilt offiziell erst als verspätet, wenn Fahrgäste vier Minuten und mehr auf den Zug warten müssen

Im September 2016 hatte die Berliner S-Bahn die Verbesserung ihrer Pünktlichkeit zur Hauptaufgabe erklärt. Doch ein Jahr darauf fällt die Bilanz mehr als ernüchternd aus: Die Zahl der Verspätungen und Ausfälle hat sich – sehr zum Ärger vieler Fahrgäste – nicht verringert, sondern sogar noch erhöht.

Die Zahlen, die S-Bahnchef Peter Buchner jetzt vorlegte, sprechen eine eindeutige Sprache: Lediglich in zwei der zurückliegenden zwölf Monate – im Februar und im April – konnte die Bahntochter die vertraglich zugesicherte Pünktlichkeitsquote von 96 Prozent erreichen. In allen anderen Monaten wurde die Vorgabe teils deutlich verfehlt. So fuhren etwa im November 2016 nur 92,2 Prozent aller Züge nach Plan, im Mai 2017 lag die Quote bei 93,8 Prozent und im Juni 2017 bei 93,1 Prozent. Berücksichtigt werden muss dabei, dass nur Züge mit einer Abweichung von vier Minuten und mehr vom Fahrplan überhaupt als verspätet gewertet werden. Viele Nutzer kritisieren diese recht großzügige Toleranz, reicht doch im dicht getakteten Berliner Nahverkehr oft schon eine Minute Verspätung aus, um die Anschlussfahrt nicht mehr zu erreichen.

Anschläge und Unwetter nur zu kleinem Teil verantwortlich

Buchner räumte die Mängel beim diesjährigen Sprechtag des Berliner Fahrgastverbandes Igeb am Montag selbstkritisch ein. In Sachen Pünktlichkeit habe man leider keinen Schritt nach vorn, sondern einen halben nach hinten gemacht, sagte er. Der beinahe traditionelle Einbruch zu Jahresbeginn sei auch dank des überaus m...

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