Perfekte Geometrie: Wer oder was formte diesen Eisberg?
Perfekte Zylinder, Pyramiden oder Kegel sucht man in der Natur meist vergebens. Und doch zeigen neue Bilder der NASA einen Eisberg, der einen perfekten Quader bildet! Twitter-User rätseln nun, ob da nicht Außerirdische am Werk waren.
In seiner Geometrie ist das Eisberg-Unikum in der Antarktis so präzise, dass es scheint, als hätte man es mit einer riesigen rechteckigen Sandform ausgestanzt. Der Eisberg wurde am vergangenen Dienstag vom NASA-Flugzeug “IceBridge” fotografiert und gehört zur Klasse der Tafeleisberge, die nach ihren tischartigen Oberflächen benannt sind.
Eisiges Gebilde aus einer fremden Galaxie?
Die ungewöhnliche Form des Eisbergs, der schätzungsweise mindestens anderthalb Kilometer breit ist, deutet darauf hin, dass er sich erst kürzlich vom Larsen-C-Schelfeis am Ostufer der Antarktischen Halbinsel getrennt hat und noch nicht wesentlich ausgewaschen wurde. Doch auf Twitter rätseln zahlreiche User, ob dieser Eisberg nicht eher ein Kunstwerk von Besuchern aus einer fremden Galaxie sei. Doch die NASA hat dafür eine plausible und nicht ganz so aufregende Erklärung.
From yesterday's #IceBridge flight: A tabular iceberg can be seen on the right, floating among sea ice just off of the Larsen C ice shelf. The iceberg's sharp angles and flat surface indicate that it probably recently calved from the ice shelf. pic.twitter.com/XhgTrf642Z
— NASA ICE (@NASA_ICE) October 17, 2018
“Aus dem gestrigen #IceBridge-Flug: Rechts ist ein Tafeleisberg zu sehen, der direkt neben dem Larsen C-Schelfeis zwischen Meereis schwimmt. Die scharfen Ecken und die flache Oberfläche des Eisbergs deuten darauf hin, dass er sich wahrscheinlich kürzlich vom Schelfeis gelöst hat.”
Tafeleisberge entstehen, wenn ein Stück einer großen Eisfläche oder einer Eisplatte abbricht. Im Gegensatz dazu bilden sich Eisberge beispielsweise durch das Abbrechen von Gletschern oder durch die Auseinanderbrechen größerer Eisberge.
Ausnahmeerscheinung in der Antarktis
Allerdings sind die meisten Tafeleisberge an den Seiten nicht so penibel geglättet wie der auf den Bildern des “IceBridge”. Auch die exakten 90-Grad-Winkel sind eine Ausnahmeerscheinung. Ansonsten sind rechteckige Eisinseln am Rande von Schelfeis üblich. Eines der bekanntesten Beispiele ist die Pobeda-Eisinsel, die sich periodisch vor der Ostantarktis bildet und auf mehrere hundert Quadratkilometer erstrecken kann – bis sie wieder verschwindet.
Und während die einen weiterhin ihren Alien-Theorien nachgehen, freuen sich andere einfach über diese “galaktische” Ausnahmeerscheinung der Natur – ein Hingucker ist der schwimmende Quader allemal.
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